Nur einmal im Jahr darf der chinesische Soldat Yin seinen Posten in Tibet verlassen. Seinen Heimaturlaub nutzt er dazu, seiner Frau einen Vorrat an Gerichten zu kochen, damit sie sich während seiner Abwesenheit gesund ernährt.
Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Bei Yin Yunfeng und seiner Frau ist dies im wörtlichsten Sinne der Fall. Der in Tibet stationierte Soldat drückt seine Liebe zu seiner Frau in einem wahren Koch-Marathon aus, wenn er auf Heimaturaub ist. Er bereitet während dieser Zeit Mahlzeiten für ein Jahr vor und gefriert diese für seine Frau ein.
Yin Yunfeng ist dauerhaft in der Autonomen Region Tibet stationiert. Er hat nur einmal im Jahr Heimaturlaub. Diese 45 bis 60 Tage sind für ihn das kostbarste Gut im Jahr. Denn nur während dieser Zeit ist er mit seiner Frau vereint und kann mit ihr ein Leben als „normales“ Ehepaar führen. Und er ist ein guter Ehemann. Jedes Jahr nutzt er seinen Urlaub dazu, enorme Mengen an Speisen zuzubereiten. Er legt einen Vorrat für ein Jahr an, damit seine Frau in der Zeit seiner Abwesenheit etwas reichhaltiges und gesundes zum Essen hat.
„Meine Frau ist Lehrerin und hat keine Zeit sich in ihrer Mittagspause etwas vernünftiges zu kochen. Sie isst daher oft Fertignudeln“, erzählt Yin.
Seine Frau Zhao unterichtet an einer Oberschule in Anshun in der südwestlichen Provinz Guizhou.
„Ich hatte mich zwar mental auf eine Ehe auf Distanz eingestellt, in Wirklichkeit ist es dann aber doch wesentlich härter, als ich gedacht hätte“, gibt Zhou zu.
Da sie beruflich sehr in Anspruch genommen ist, ist die Zeit in der ihr Mann Yin da ist, die einzige Zeit im Jahr in der sie selbstgekochte Mahlzeiten geniessen kann, erzählt sie weiter. Damit sie sich auch gesund und gut ernährt und nicht so viele Fertiggerichte zu sich nehmen muss, faltet und füllt ihr liebevoller Ehemann dann während seines Urlaubs unter anderem an die 1000 chinesische Teigtaschen, sogenannte Jiaozi. Die gefrierte er dann ein und seine Liebste braucht sie sich in ihrer Mittagspause nur aufzutauen.
Bevor sich Yin zum Dienst zurückmeldet, versteckt er für seine Gattin auch noch überall in der Wohnung kleine Fresspakete und Snacktüten. Diese garniert er mit liebevollen Botschaften, die seiner Frau die lange Zeit bis sie sich wiedersehen können, versüßen sollen. Aufmunterndes und Liebevolles schreibt er auf die kleinen Zettel, die seine Frau stets zu Tränen rühren.
„Jedesmal, wenn ich diese kleinen Briefe finde, kann ich nicht mehr aufhören zu weinen“, sagt Zhao.
Jeder Abschied kommt einem kleinen Tod gleich, aber Zhao ist fest davon überzeugt, dass sie durchhalten und stark bleiben kann, um ihren Mann bestmöglich zu unterstützen.
„Er hinterlässt mir nicht nur einen Essensvorrat für ein ganzes Jahr, sondern auch das warme Gefühl, das jedes Mal beim Lesen der Zettelchen in mir aufsteigt.“