Rund die Hälfte der falschen Universitäten hat ihren Sitz in den USA. Ihre wichtigste Kundschaft sind Studierende aus China. Experten warnen vor diesen „Diplom-Fabriken“.

Weltweit gibt es etwa 2000 Universitäten, deren Abschlusszertifikate von chinesischen Arbeitgebern nicht anerkannt werden. Über eintausend dieser Universitäten befinden sich in den USA, hauptsächlich in den Bundesstaaten Kalifornien, Hawaii, Washington und Florida. Die Zahl dieser Universitäten nimmt jedes Jahr um 20 Prozent zu.

Selbst Studierende, die schlechte Noten haben oder die Abschlussprüfung nicht bestanden haben, können an solchen Universitäten leicht ein Abschlusszeugnis erwerben. Deswegen werden diese Universitäten in China auch „Diplom-Fabriken“ genannt. 95 Prozent der Diplome von diesen Universitäten werden von chinesischen Studierenden erworben.

Die Zahl der Chinesen, die im Ausland studieren, hat in den letzten Jahren signifikant zugenommen. In den USA machen Studenten aus China schon fast ein Viertel aller internationalen Studenten aus. Aber längst nicht jeder Studierende findet nach seiner Rückkehr in die Volksrepublik leicht einen Job. Besonders schwer haben es die Absolventen der „Diplom-Fabriken“. Sie bleiben nach ihrer Rückkehr oft arbeitslos.

Viele chinesische Eltern schicken ihre Kinder auch einfach ins Ausland, weil sie wegen ihren schlechten Zeugnissen an Chinas Universitäten gar nicht studieren dürfen.

An vielen ausländischen Universitäten ist die Zahl der Studienplätze für chinesische Studenten auch begrenzt. Wer von diesen Hochschulen nicht akzeptiert wird, dem bleibt nur die „Diplom-Fabrik“ – auch auf das Risiko hin, dass er in seiner Heimat keinen Job findet.

Experten empfehlen daher im Falle eines Studienaufenthalts im Ausland, die Universität mit Bedacht zu wählen.