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Ministerpräsident Li: China ist nicht die größte Volkswirtschaft der Welt

(German.people.cn)
Sonntag, 15. März 2015
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Heute endete die diesjährige Jahrestagung des NVK in Beijing. Bei einer Fragerunde im Anschluss spricht Li Keqiang von China als Entwicklungsland, dessen Bewohner ihm wichtiger sind als der Titel der größten Volkswirtschaft der Welt.

Heute Morgen um 9 Uhr fand die Abschlusszeremonie der 3. Tagung des 12. Ständigen Ausschusses des Nationalen Volkskongresses (NVK) in der Großen Halle des Volkes in Beijing statt. Im Anschluss trat Ministerpräsident Li Keqiang in- und ausländischen Journalisten gegenüber, um ihre Fragen zu beantworten.

Ein Journalist von China Daily bat um Stellungnahme dazu, dass China einerseits immer wieder als die größte Volkswirtschaft der Welt bezeichnet wird, die sogar die Führungsposition der USA herausfordert. Auf der anderen Seite jedoch in vielen internationalen Angelegenheiten immer noch Trittbrettfahrer ist.

Ministerpräsident Li sagte, dass auch er im Ausland immer wieder höre, dass China die weltweit größte Volkswirtschaft sei. „Ich fühle mich immer etwas betrogen, denn China ist internationalen Statistiken zufolge die zweitgrößte Volkswirtschaft.“ Seiner Meinung nach ist jedoch viel wichtiger, dass das BIP pro Kopf in China in der Weltrangliste hinter Rang 80 zurückliegt. Li Keqiang erzählt:

„Vor kurzem war ich in einem Dorf in Westchina. Dort habe ich zwei Familien besucht. Bei einer der beiden Familien wohnen Mutter und Sohn in einem Zimmer dessen vier Wände so kaputt sind, dass der Wind einfach hindurchbläst. Der Sohn ist über 40 Jahre alt. Weil er so arm ist, hat er noch nicht geheiratet. Bei der anderen Familie ist es so, dass der Bruder nun studiert. Um mehr Geld für das Studium ihres Bruders zu verdienen, arbeitete seine jüngere Schwester während des Frühlingsfestes und ist deshalb während des Feiertage nicht zur Familie nach Hause zurückgekehrt. Ich bin sehr traurig darüber.“

Laut Li Keqiang gibt es in China viele solcher Beispiele. Nach den Standards der Weltbank gäbe es in China noch knapp 200 Millionen arme Menschen. In Wahrheit sei China ein Entwicklungsland.

Wenn China seine eigenen Angelegenheiten gut macht und einen vernünftigen Entwicklungsweg geht, dann ist das für die ganze Welt von Nutzen. Li Keqiang betont auch, dass China immer mehr internationale Pflichten und Verantwortungen trage. Wenn man China also als Trittbrettfahrer bezeichnet, dann muss man sich erstmal die Frage stellen, wie groß ein Auto sein müsse, bei dem ein so großes Land wie China mitfahren könnte. China kommt wohl eher die Rolle zu, das Auto gemeinsam mit allen anderen Ländern anzuschieben.

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