×
×
        Über uns
WAP/PAD
Startseite>>Politik und Wirtschaft

Wenn die Inflation weiter fällt, wird die Geldpolitik in China weiter gelockert

(German.china.org.cn)
Freitag, 13. März 2015
Folgen Sie uns auf
Schriftgröße

Sollte die Inflation in China unter die 1-Prozent Marke sinken, könnte es erneut zu Maßnahmen wie einer Leitzinssenkung kommen. Dies sagte ein Mitglied des geldpolitischen Komitees der Zentralbank in einem Interview.

Qian Yingyi forderte in dem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters mehr Unterstützung für den schwächelnden chinesischen Immobilienmarkt. Des Weiteren forderte er die politischen Entscheidungsträger auf, die Inflationsdaten für März und April weiter zu beobachten und dann zu entscheiden, wie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt in Bezug auf den steigenden Deflationsdruck weiter agiert.

Nachdem die chinesische Zentralbank den Leitzins vergangene Woche bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate gesenkt hatte, gehen derzeit viele Anleger davon aus, dass das Land seine Geldpolitik in den nächsten Monaten weiter lockern wird, um der schwächelnden Konjunktur und den hohen Kreditzinsen entgegenzuwirken. Chinas Wachstum kriselt derzeit und könnte Experten zufolge in diesem Jahr unter die 7-Prozent Marke fallen.

In dem Interview erklärte Qian, der auch als Wirtschaftsprofessor an der Tsinghua- Universität tätig ist, dass jede Politik stark von der Inflation abhängig sei. „Viele Analysten glauben, dass der Deflationsdruck weitergehen wird“, so Qian. Wenn dies passiere, sei er nicht überrascht, von der Zentralbank weitere Maßnahmen wie Zinssenkungen zu vernehmen.

Die Inflation in China hatte im Februar überraschend hoch zugelegt. Wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte, waren die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen. Im Januar hatte die Teuerungsrate mit 0,8 Prozent noch auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren gelegen. Qian erklärte, der überraschende Anstieg könne auch ein “einmaliger Ausrutscher” in Zusammenhang mit den Neujahrsfeiern sein.

„Es geht nicht nur um die statische Höhe der Inflation, es geht um die Richtung“, sagte Qian, der Teil eines 15-köpfigen geldpolitischen Komitees unter der Leitung von Gouverneur Zhou Xiaochuan ist.

Die Behörden seien unter den gegenwärtigen Umständen zufrieden mit einer Inflation, die zwischen 1-2 Prozent liege, wenn man sich das Inflationsziel der Regierung von 3 Prozent für 2015 vor Augen halte.

„Wenn es konstant zwischen 1 bis 2 Prozent liegt, ist das schon äußerst komfortabel“, sagte Qian. Bei mehr als zwei Prozent mache man sich ein wenig Sorgen um eine mögliche Inflation, fügte er hinzu. Unter einem Prozent handele es sich dann eher um eine Deflations-Sorge, erklärte er.

Folgen Sie uns auf Facebook und Twitter !
German.people.cn, die etwas andere China-Seite.
Copyright by People's Daily Online. All Rights Reserved.