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Chinas Zentralbank senkt den Mindestreservesatz

(German.people.cn)
Donnerstag, 05. Februar 2015
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Chinas Zentralbank hat am Mittwochabend angekündigt, den Mindestreservesatz um 0,5 Prozentpunkte zu senken. Sie reagiert damit auf den Abwärtsdruck der Wirtschaft. Die Senkung tritt heute Donnerstag in Kraft.

Neben der Senkung des Mindestreservesatzes für alle Banken beschloss die People's Bank of China (PBOC), die gleichzeitig als Zentralbank fungiert, eine zusätzliche Reduzierung um 0,5 Prozentpunkte für kleine Banken in Städten sowie ländlichen Gebieten. Im Falle der Agricultural Development Bank of China wurde der Mindestreservesatz zusätzlich um vier Basispunkte gesenkt. Es handelt sich um die erste universelle Mindestreservesenkung seit Mai 2012.

Derzeit müssen Großbanken in China 20 Prozent ihrer Einlagen als Reserven zurückhalten. Bei kleineren und mittleren Banken beträgt der Mindestreservesatz 16,5 Prozent. Durch die Reduzierung des Mindestreservesatzes können die Banken einen größeren Anteil ihres Kapitals für die Kreditvergabe verwenden.

Die Zentralbank hat die Leitzinsen im vergangenen November gesenkt. Laut der PBOC wird China weiterhin eine umsichtige Geldpolitik betreiben und sich für eine gesunde und stabile Wirtschaftsentwicklung einsetzen.

Nach Schätzungen der US-Investmentbank JP Morgan können durch die Reduzierung des Mindestreservesatzes zusätzliche 650 Milliarden Yuan (92,3 Milliarden Euro) in die Realwirtschaft fließen.

Experten gingen bisher davon aus, dass die Chinesische Zentralbank vor dem Frühlingsfest keine lockere Geldpolitik einführen würde. Zhu Haibin, der Chefökonom von JP Morgan, hat eine Senkung des Mindestreservesatzes wegen des schwachen Wirtschaftswachstums und der Deflation jedoch vor dem Frühlingsfest erwartet.

Notenbanken auf der ganzen Welt haben ihre Geldpolitik in den letzten Wochen gelockert, was ebenfalls zum Entscheid der PBOC beigetragen haben dürfte. Nach Meinung von Zhu gaben letztendlich jedoch inländische Faktoren den Ausschlag für die Reduzierung des Mindestreservesatzes.

Angesichts der Abwertung des Renminbi und des Kapitalabflusses sei die Reduzierung des Mindestreservesatzes die einzige Möglichkeit zur Ergänzung der Liquidität und zur Erleichterung von Finanzierungskosten, so Qiu Gaoqing von der Bank of Communications. Laut Qiu werden durch die Senkung des Mindestreservesatzes liquide Mittel in Höhe von 700 Milliarden Yuan (98,6 Milliarden Euro) frei.

Einige Wirtschaftsexperten befürchten allerdings, dass der Renminbi durch die Reduzierung des Mindestreservesatzes weiter an Wert verlieren könnte. Auch für die kommenden Monate erwarten sie eine lockere Geldpolitik. JP Morgan beispielsweise rechnet mit einer weiteren Reduzierung des Mindestreservesatzes um 0,25 Punkte im ersten Quartal und eine zweite Reduzierung um 0,5 Punkte im zweiten Quartal.

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