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EZB-Entscheid hat „nur beschränkt Einfluss auf China“

(German.people.cn)
Freitag, 23. Januar 2015
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Die EZB will in den nächsten 18 Monaten Staatsanleihen im Wert von 1,14 Billionen Euro kaufen. Der Entscheid zur quantitativen Lockerung hat in der Eurozone großen Wirbel verursacht. China hingegen dürfte davon nur minim betroffen sein.


EZB-Präsident Draghi

Nach der ersten geldpolitischen Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) in diesem Jahr verkündete ihr Präsident Draghi zwei wichtige Entscheidungen, und zwar den Leitzins für die Eurozone auf dem historischen Tiefstand von 0,05 Prozent zu belassen und die „quantitative Lockerung“ einzuführen.

Mit quantitativer Lockerung ist der Massenkauf von Staatsanleihen gemeint. Wie Draghi gestern Donnerstag ankündigte, will die EZB von diesem März bis Ende September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere von den Euro-Ländern aufkaufen. Die Wertpapierkäufe sollen gemäß den Anteilen der Staaten an der EZB erfolgen.

Mit der erstmaligen Einführung der quantitativen Lockerung versucht die EZB nach allgemeiner Einschätzung, eine zu niedrige Inflation zu verhindern sowie die schwache Konjunktur der Eurozone zu beleben.

Nach Draghis Bekanntgabe stieg der DAX vorübergehend auf ein neues Rekordhoch. Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar stürzte um etwa 0,7 Prozent ab.

Der Entscheid der EZB stieß in Deutschland jedoch größtenteils auf Kritik. Viele deutsche Ökonomen werfen der EZB vor, dass es ihr nicht um den Kauf von Staatsanleihen gehe, sondern dass sie in Wirklichkeit die Staatshaushalte der europäischen Schuldenländer finanzieren wolle und den Verfall des Euros begünstige.

Einfluss auf die chinesische Wirtschaft?

Doch wie wird sich die quantitative Lockerung der EZB auf China auswirken? Die Lockerungspolitik habe „nur beschränkt Einfluss auf China“, sagt Xu Mingqi vom Institut für Weltwirtschaft von der Sozialwissenschaftlichen Akademie Shanghai. „Der geplante Kauf von Staatsanleihen ist zwar höher als erwartet, aber die Summe selbst ist nicht unglaublich groß. Und das Programm hält nicht unendlich an“, begründet Xu seine Vermutung. „Zweitens, im Vergleich zum US-Dollar, der Hauptabrechnungswährung der Welt, und aufstrebenden Währungen wie dem chinesischen Renminbi nimmt der Einfluss des Euro eigentlich ab.“

In Bezug auf den gegenseitigen Handel zwischen China und der EU ist die quantitative Lockerung laut Xu zweischneidig. Die EU sei Chinas größter Handelspartner, deshalb werde die Euro-Abwertung Chinas Exporte nach Europa sowie Investitionen von der Eurozone nach China verhindern. Andererseits werde der gegenüber dem Euro stärker gewordene Renminbi mehr chinesische Unternehmen ermutigen, im Ausland zu investieren. Auch die Kosten der importierten Ware würden sich verringern. „Im Ganzen halten sich die negativen und positiven Einflüsse auf China die Waage. Der chinesischen Wirtschaft droht keine große Auswirkung“, betont Xu.

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