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Feinstaub so schädlich wie Zigaretten

(German.people.cn)
Donnerstag, 05. Februar 2015
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Die Feinstaubkonzentration (PM 2,5) ist genauso tödlich wie das Rauchen. Zu diesem Schluss kommt eine am Mittwoch veröffentlichte Studie von Greenpeace und der Peking-Universität. Das Resultat der Studie ist jedoch umstritten.

Zur Berechnung der vorzeitigen Todesfälle nahmen die Verfasser der Studie die durchschnittliche Feinstaubkonzentration (PM 2,5) der 31 größten Städte Chinas aus dem Jahr 2013 und ein gängiges Modell der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Im WHO-Modell werden vier Todesursachen wie Lungenkrebs und Schlaganfälle berücksichtigt, die nachweislich eng mit der Feinstaubbelastung in der Luft zusammenhängen.

Der Studie zufolge starben im Jahr 2013 in den 31 untersuchten Großstädten 257.000 Menschen vorzeitig an den Folgen der Luftverschmutzung. Das WHO-Modell sei zuverlässig, meint Professor Pan Xiaochuan von der Abteilung für Gesundheit der Peking-Universität, der an der Studie mitgearbeitet hat.

Staubpartikel der Größe PM 2,5 können beim Menschen erwiesenermaßen bis in die Lungenbläschen vordringen. Gemäß der Studie mussten in China im Jahr 2013 pro 100.000 Menschen 90 infolge dieser winzig kleinen Feinstaubpartikel vorzeitig sterben. Auf die Millionen-Metropole Beijing hochgerechnet kommt man so auf 18.000 Tote. In noch stärker verschmutzten Städten wie Shijiazhuang und Jinan, den Hauptorten der Provinzen Hebei und Shandong, starben der Studie zufolge im Jahr 2013 ähnlich viele Menschen an der Luftverschmutzung wie an den Folgen des Rauchens.

Einige Gesundheitsexperten hegen jedoch Zweifel am Resultat der Studie. Sie verweisen darauf, dass Feinstaubpartikel den menschlichen Körper nur langsam schädigen. Die durch Feinstaubpartikel verursachten Folgeschäden könnten daher erst im Laufe der Zeit genau eruiert werden.

Chinesische Forscher hätten begonnen, die Langzeitschäden zu untersuchen, die durch Feinstaubpartikel verursacht würden, sagt Zhi Xiuyi von der Capital Medical University. Aber es werde ein oder zwei Jahrzehnte dauern, bis erste empirische Resultate vorliegen würden. Dass die Luftverschmutzung einige Herz- und Kreislaufkrankheiten zusätzlich verschlimmert, daran bestehen für den Lungenspezialisten jedoch keine Zweifel. Eine Hauptschwäche der Studie besteht laut Zhi Xiuyi auch darin, dass einige der 31 untersuchten Städte im Jahr 2013 gar keine Feinstaub-Werte veröffentlicht haben.

Laut Dwight Clark, dem medizinischen Direktor von US-Sino HeartCare in Beijing, entspricht eine Erhöhung des PM 2,5-Werts um fünf Mikrogramm pro Kubikmeter Luft einem Anstieg der Lungenkrebsfälle von 18 Prozent. Viel wichtiger als alle Zahlen und Untersuchungen ist seiner Meinung nach jedoch die Erkenntnis, dass die Luftverschmutzung immer schlimmer wird und daher dringend etwas gegen sie unternommen werden muss.

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