Chinas Kampagne gegen das Rauchen erlebte 2014 deutliche Fortschritte. Dies verdankt sie einer entsprechenden Gesetzgebung auf nationaler wie auch auf lokaler Ebene. Doch insbesondere mangelndes Wissen über die möglichen Schäden des Tabakkonsums verhindert eine schnellere Umsetzung.

Bei einem kürzlich abgehaltenen Gesundheitsforum in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan, kamen Experten überein, dass Rauchverbote auf Grund einer elaborierteren Gesetzgebung immer besser durchgesetzt werden. Trotzdem bestehen noch immer Hindernisse.

Im vergangenen Januar zirkulierte ein Rundschreiben, in dem Beamte aufgefordert wurden, nicht mehr in der Öffentlichkeit zu rauchen.

Im November genehmigte die Stadtverwaltung von Peking ein Gesetz, welches Rauchen in allen geschlossenen Räumen untersagt. Betroffen sind davon sowohl Arbeitsplätze wie auch das öffentliche Transportwesen. Es soll im kommenden Juni in Kraft treten.

Ebenfalls im November legte das Büro für Rechtsangelegenheiten beim Staatsrat der Öffentlichkeit einen Gesetzesentwurf zur Beurteilung vor. Er sieht nicht nur ein generelles Rauchverbot im Innern von öffentlichen Räumen und öffentlichen Plätzen wie in Schulen oder Krankenhäusern vor, sondern auch ein Verbot jeder Form von Tabakwerbung einschließlich Sponsoring und ein Verbot von Szenen mit rauchenden Minderjährigen im Kino und im Fernsehen.

Li Xiaoliang, Direktor der Pioniere vom Zentrum für Gesundheitskonsultationen in Yunnan, erinnert daran, dass China 2005 das Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterzeichnet habe und dass deswegen die Regierung und die Graswurzelorganisationen zusammenarbeiten müssen, um die Zahl der Raucher zu minimieren. Rauchverbote würden allerdings in der Öffentlichkeit nicht hinreichend unterstützt, da ein großer Teil der Raucher und Passivraucher des Landes sich nicht im Klaren ist, welche Schäden der graue Dunst anrichten kann, so Li weiter.

Auch viele Gesetzgeber sind sich nicht vollständig über die Gefahren des Rauchens im Klaren, sagt Professor Shen Shouwen von der Yunnan-Universität in Kunming. Dies erschwere häufig eine strenge Umsetzung der Richtlinien.

China ist der weltgroße Tabakproduzent und Konsument. Im Land gibt es rund 300 Millionen Raucher und rund 740 Millionen Menschen, welche dem Rauch ausgesetzt sind.