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China und Covid-19: 16 Mythen und Fakten (2)

(German.people.cn)

Sonntag, 26. April 2020

  

Mythos Nr. 9: China verhindert den Beitritt Taiwans zur WHO, wodurch die Gesundheit der Bevölkerung in Taiwan gefährdet ist.

Fakt: Taiwan ist Teil Chinas und nicht Mitglied der Vereinten Nationen. Es ist also völkerrechtlich nicht berechtigt, der WHO beizutreten. Trotzdem ist die technische Zusammenarbeit der WHO mit Taiwan gewährleistet.

Die WHO ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Nur Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen sind berechtigt, der WHO beizutreten. Taiwan ist weder souveräner Staat, noch Mitglied der Vereinten Nationen, sondern ein Teil Chinas. Es ist deshalb nicht qualifiziert für eine Mitgliedschaft in der WHO.

Der Vereinbarung zwischen China und WHO im Rahmen der Internationalen Gesundheitsvorschriften von 2005 (IGV) nach wurde eine IGV-Kontaktstelle in Taiwan eingerichtet, damit die regionale Gesundheitsbehörde Zugang zu gesundheitlichen Informationen der WHO erhält. Die technische Zusammenarbeit zwischen der WHO und Taiwan gestaltet sich problemlos. Von Anfang 2019 bis März 2020 nahmen insgesamt 24 Experten aus der Region Taiwan an 16 von der WHO organisierten Fachtagungen teil.

Für die chinesische Zentralregierung steht die Gesundheit der Landsleute in Taiwan im Vordergrund. Seit Ausbruch der Covid-19-Epidemie hält die chinesische Regierung die Gesundheitsbehörde Taiwans stets auf dem Laufenden. Bis zum 13. April hat die chinesische Zentralregierung die Gesundheitsbehörde Taiwans in 127 Mitteilungen über die Covid-19-Epidemie unterrichtet. Gesundheitsexperten aus Taiwan sind Mitte Januar nach Wuhan eingeladen worden, um sich selbst vor Ort ein Bild zu machen.

Die Tatsache, dass Taiwan bis zum 23. April 2020 insgesamt lediglich 426 bestätigte Covid-19-Fälle und davon 6 Todesfälle meldete, zeigt, dass die Gesundheit der Einwohner in Taiwan mit einer eigenen WHO-Mitgliedschaft nicht zu tun hat. 

Mythos Nr. 10: Taiwan hat die WHO schon am 31. Dezember 2019 vor einer Gefahr der Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuartigen Coronavirus gewarnt, wurde aber ignoriert.

Fakt: Taiwan hat die WHO nicht gewarnt, sondern nur nach der Bekanntmachung der Stadtregierung von Wuhan die WHO um weitere Informationen gebeten.

Als die Lungenkrankheiten unbekannter Ursache in Wuhan am 31. Dezember 2019 bekannt wurden, hat die Gesundheitsbehörde in Taiwan am gleichen Tag die Nationale Gesundheitskommission Chinas um nähere Informationen gebeten und eine entsprechende Antwort erhalten. Noch am selben Tag verschickte Taiwan eine Mail an die WHO, die nun veröffentlicht wurde (siehe unten). Diese Email beinhaltete weder eine Warnung noch eine Information darüber, dass die Gefahr einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung bestehe. Im Grunde deckt sich der Inhalt der Email mit den Informationen, die auch die Stadtregierung von Wuhan bereits gemeldet hatte.

Die WHO hat mehrfach betont, dass es sich nicht um eine Warnung aus Taiwan handelte, sondern lediglich um eine Bitte, die Entwicklungen in Wuhan im Auge zu behalten. Die Email aus Taiwan war auch nicht die erste mit dem Hinweis auf die Krankheitsfälle in Wuhan. Die WHO hat zum Zeitablauf in einer Pressekonferenz vom 20. April 2020 Stellung genommen: https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/media-resources/press-briefings (ab Minute 15)

Erst am 21. Januar 2020 wurde der erste Covid-19-Fall in Taiwan bestätigt. Bis dahin hatte Taiwan keinerlei klinische Erkenntnisse über eine etwaige Mensch-zu-Mensch-Übertragung des SARS-CoV-2. Welchen wissenschaftlichen Gehalt und welche Plausibilität hätte eine Warnung aus Taiwan also haben können ohne die Diagnostik eines konkreten Falles?

Mythos Nr. 11: China ist verantwortlich für den Ausbruch der Pandemie und muss den davon betroffenen Staaten und Menschen Entschädigung zahlen.

Fakt: Das Virus ist ein gemeinsamer Feind der Menschheit und China ist auch Opfer des Ausbruchs. Ansprüche auf Entschädigung entbehren jeder rechtlichen Grundlage.

Das Virus ist ein gemeinsamer Feind der gesamten Menschheit und kann jederzeit und überall in der Welt ausbrechen. Wie alle anderen von der Pandemie getroffenen Länder ist auch China Opfer - und kein Täter.

Das Völkerrecht sieht vor, dass ein Land für bestimmte Schäden nur haftbar gemacht werden kann, wenn es eine „internationale unerlaubte Handlung" begangen und gegen seine internationalen Verpflichtungen verstoßen hat. Mit einer Reihe von sehr frühen und wirkungsvollen Maßnahmen hat China seine internationalen Verpflichtungen in der Covid-19-Pandemie erfüllt. (Siehe Timeline unter Mythos 5) Erst am 30. Januar erklärte die WHO die Covid-19-Epidemie zum „Public Health Emergency of International Concern" - einen Monat nach der ersten Meldung aus China -, was dafür spricht, dass es keine Verzögerung bei der Meldung Chinas gab.

Nach geltendem Völkerrecht und Internationalen Gesundheitsvorschriften von 2005 sind Staaten nicht für den Ausbruch einer Pandemie haftbar zu machen. Würde China für die Verbreitung von Covid-19 verantwortlich gemacht und zu Entschädigungszahlungen verpflichtet werden, wer soll dann für die volkswirtschaftlichen Schäden von H1N1 (Schweinegrippe), HIV (AIDS), BSE (Rinderwahn) usw. haftbar gemacht werden? https://www.justsecurity.org/69394/covid-19-and-international-law-must-china-compensate-countries-for-the-damage-international-health-regulations/

Mythos Nr.12: China hilft anderen Staaten nur, um seinen geopolitischen Einfluss zu vergrößern.

Fakt: China hilft anderen Ländern aus dem Gebot der Menschlichkeit und Dankbarkeit und auch weil es in dieser Krise einen Erfahrungsvorsprung hat.

Das neuartige Coronavirus kennt keine Ländergrenzen, keine Hautfarben und keine Sprachen. Anderen Ländern zu helfen ist für China ein Gebot der Menschlichkeit und der Völkerfreundschaft, die aus der festen Überzeugung kommt, dass wir alle Teil einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft sind.

China hilft anderen auch aus Dankbarkeit für erwiesene Hilfe in der Not. Ende Januar und Anfang Februar, als die Epidemie China erschütterte, haben uns Länder aus aller Welt, vor allem auch Deutschland wertvolle Unterstützung geleistet. Chinas Hilfe jetzt ist ein Akt der Erwiderung für deren Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Dies hat Herr Wang Yi, Staatsrat und Außenminister Chinas, im Telefonat mit seinem deutschen Amtskollegen Heiko Maas https://www.fmprc.gov.cn/mfa_eng/zxxx_662805/t1766341.shtml und dem Hohen Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Herrn Josep Borrell https://www.fmprc.gov.cn/mfa_eng/zxxx_662805/t1766340.shtml ausdrücklich betont.

Bis 23. April 2020 haben die chinesische Zentralregierung und die lokalen Regierungen insgesamt 1,7 Millionen Atemmasken und 24.000 Schutzanzüge an Deutschland gespendet. Zahlreiche chinesische Unternehmen und NGOs haben ebenfalls Millionen an Masken, Handschuhen, Schutzbrillen usw. an ihre deutschen Partner gespendet. Des Weiteren leistet die chinesische Regierung der deutschen Bundesregierung bei deren kommerziellen Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung in China Unterstützung. Laut Bundesgesundheitsministerium werden über die etablierte „Luftbrücke" täglich bis zu 25 Tonnen medizinischer Güter von China nach Deutschland eingeflogen. https://www.n-tv.de/wirtschaft/Schutzmaterial-kommt-per-Luftbruecke-article21700652.html

China hat umfassende Erfahrungen im Kampf gegen Covid-19 gesammelt. Während China nach zwei Monaten aus der Eindämmungsphase in eine Phase der Folgenminderung eintritt, können die Erfahrungen aus China anderen betroffenen Ländern dabei behilflich sein, ihre Gegenmaßnahmen besser zu planen und von Chinas Erfahrungen zu profitieren. http://www.euro.who.int/de/health-topics/health-emergencies/coronavirus-covid-19/news/news/2020/4/china-shows-covid-19-responses-must-be-tailored-to-the-local-context

Mythos Nr. 13: Aus China importierte medizinische Schutzausrüstung ist fehlerhaft.

Fakt: Es gelten erhöhte Qualitätskontrollen für medizinische Exportprodukte. Fehler resultieren aus falscher Anwendung und Missverständnissen.

Laut chinesischen Zollstatistiken exportierte China in der Zeit vom 1. März bis zum 4. April 2020 medizinische Schutzausrüstung im Wert von 10,2 Milliarden RMB (umgerechnet 1,3 Milliarden Euro), darunter 3,86 Milliarden Masken, 3,752 Millionen Kittel, 2,41 Millionen Infrarot-Thermometer, 16.000 Beatmungsgeräte, 2,84 Millionen Testkits und 8,41 Millionen Schutzbrillen. Die Produkte, die Qualitätsprobleme aufweisen, sind nur ein winziger Bruchteil.

Am 1. April 2020 hat China eine verschärfte Qualitätskontrolle für medizinische Produkte eingeführt, die für den Export vorgesehen sind. Der Export muss nun von den chinesischen Arzneimittelbehörden qualifiziert und zertifiziert werden und den Qualitätsstandards der importierenden Länder oder Regionen entsprechen. http://english.customs.gov.cn/Statics/b624e7b4-db30-4ae0-b9d6-1fb5b3ec7afd.html

Berichte über so genannte „Qualitätsmangel" chinesischer Schutzausrüstung resultieren oftmals aus den unterschiedlichen Produktionsstandards in China und Europa sowie fehlerhafter Anwendung. Zwei prominente Beispiele:  

Ø Am 28. März berichteten einige niederländische Medien, dass das niederländische Gesundheitsministerium aufgrund von Qualitätsproblemen mehr als 600.000 aus China gekaufte Masken zurückgerufen habe. Diese Masken genügten offenbar nicht den Erfordernissen für das Personal auf Intensivstationen. Eine nähere Untersuchung ergab, dass diese 600.000 Masken als Masken für nicht-medizinische Zwecke (Non-Surgical Masks) eingeführt wurden. Das war bei der importierenden niederländischen Firma auch so kommuniziert und verzollt worden.

Ø Pavla Svrcinova, eine tschechische Hygienikerin, behauptete im tschechischen Radio, dass bis zu 80 Prozent der von China gelieferten Coronavirus-Schnelltestkits nicht ordnungsgemäß funktionierten. Der tschechische Vize-Gesundheitsminister Roman Prymula widersprach dieser Darstellung: Die Fehlerquote läge bei lediglich 20 bis 30 Prozent. Es sei durch unsachgemäße Anwendung zu diagnostischen Fehlinterpretationen gekommen. Einige Mitarbeiter hätten die Anweisungen bei der Durchführung der Tests nicht strikt befolgt. Die besagten Schnelltestsätze werden tatsächlich nur als ergänzende Testmethode für den Nukleinsäuretest verwendet und sind als alleiniges Screening-Tool nicht ausreichend. https://www.novinky.cz/domaci/clanek/prymula-o-chybovosti-rychlotestu-jsme-vedeli-menime-narizeni-40317761

Mythos Nr. 14: China hat das Covid-19-Virus benutzt, um die westliche Wirtschaft lahmzulegen.

Fakt: China und der Rest der Welt sind wirtschaftlich eng miteinander verflochten. Nur wenn es der Weltwirtschaft gut geht, geht es der chinesischen Wirtschaft gut. 

China selbst leidet wirtschaftlich sehr stark unter der Pandemie. Im ersten Quartal schrumpfte die zweitgrößte Volkswirtschaft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent. Es ist der erste negative Wert seit Beginn der quartalsweisen Erhebungen 1992. Ein ganzes Jahr mit einer schrumpfenden Wirtschaft hatte China zuletzt 1976 verzeichnet.

Seit Chinas Beitritt in die Welthandelsorganisation WTO im Jahr 2001 ist die chinesische Wirtschaft zunehmend in die Weltwirtschaft integriert. Im Jahr 2019 hat China Waren im Wert von umgerechnet 4 Billionen Euro ein- und ausgeführt. Der Export belief sich auf umgerechnet 2.3 Billionen Euro und machte 18 Prozent der Wirtschaftsleistung Chinas aus. China und die Welt sind voneinander abhängig. Es liegt im eigenen Interesse Chinas, dass sich die Wirtschaft in der ganzen Welt schnell wieder erholt und stabil entwickelt.

Mythos Nr.15: China öffnet wieder Wildtiermärkte.

Fakt: Es gibt in China keinen „Wildtiermarkt". Die chinesische Legislative hat den illegalen Handel, Transport und Konsum von Wildtieren verboten.

Am 24. Februar 2020 hat der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (NPC) ein sofortiges Verbot des illegalen Handels mit Wildtieren sowie deren Verzehr verhängt. Der Handel mit Wildtieren ist in China also gesetzlich verboten. http://www.npc.gov.cn/englishnpc/lawsoftheprc/202003/e31e4fac9a9b4df693d0e2340d016dcd.shtml Der World Wildlife Fund (WWF) begrüßte diese Entscheidung ausdrücklich: https://www.worldwildlife.org/press-releases/wwf-statement-on-china-s-revision-of-the-wildlife-protection-law

In Wuhan sind traditionelle Märkte wieder eröffnet worden, auf denen frisches Gemüse, Obst, Meeresfrüchte und Nutztiere unter strengen Hygieneregeln verkauft werden. Darin unterscheiden sich die Märkte in Wuhan aber nicht wesentlich von europäischen Fisch-, Vieh- und Gemüsemärkten.

Mythos Nr. 16: Chinesen essen Fledermaus-Suppe und haben sich auf diese Weise mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt.

Fakt: Fledermäuse gehören keineswegs auf die chinesische Speisekarte.

Der Mythos, alle Chinesen würden Fledermäuse essen, ist etwa so abwegig wie zu behaupten, alle Deutschen würden Saumagen essen. Es gibt keine Fledermäuse auf chinesischen Menükarten. Auf dem Wuhan Huanan Seafood Markt, einem der ersten Ausbruchsorte der Covid-19-Epidemie, wurden keine Fledermäuse verkauft. https://correctiv.org/faktencheck/medizin-und-gesundheit/2020/01/28/keine-belege-dass-ein-markt-mit-exotischen-tieren-in-wuhan-der-ursprung-des-neuen-coronavirus-war

Ein in den sozialen Netzwerken kursierendes Video, in dem eine chinesische Reiseleiterin „Fledermaus-Suppe" isst, wurde bereits 2016 gefilmt und gepostet. Es entstand auf Palau, einem Archipel im westlichen Pazifik. Die Reiseleiterin nahm dort mit ihrem Team ein Tourismus-Video auf und probierte in diesem Zusammenhang eben auch Fledermaus-Suppe. https://www.news.com.au/lifestyle/food/food-warnings/chinese-influencer-wang-mengyun-aka-bat-soup-girl-breaks-silence/news-story/63ef0cec5b6d448d1843e2e1bcadb14d

Verfasst und zusammengestellt von der Botschaft der Volksrepublik China in Deutschland

Stand: 24.04.2020


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