von Jeffrey Möller, Beijing
Dr. Stephan Wöllenstein (Bild: Volkswagen AG)
Von außen betrachtet hätte Volkswagen angesichts der COVID-19-Epidemie allen Grund zur Besorgnis. Schließlich ist die Volksrepublik der wichtigste Einzelmarkt des deutschen Automobilherstellers, rund 40 Prozent der Auslieferungen auf Konzernebene gehen nach China. Dennoch sieht Dr. Stephan Wöllenstein, der operative Geschäftsführer von Volkswagen China, den Autohersteller bereits auf „dem langsamen Weg zurück in die Normalität“.
Im Gespräch mit People’s Daily Online bestätigt Wöllenstein, dass in den meisten chinesischen Produktionsanlagen der Betrieb bereits wieder aufgenommen wurde und der Konzern das Möglichste tue, um die Auswirkungen auf das Geschäft zu beschränken. Zudem spricht der Automanager über die deutsch-chinesischen Beziehungen im Lichte der Coronavirus-Krise und betont die Wichtigkeit des internationalen Zusammenhalts.
Das gesamte Interview mit Dr. Stephan Wöllenstein lesen Sie hier:
China ist ein existenziell wichtiger Markt für Volkswagen. Welche Auswirkungen hatte die Coronavirus-Epidemie in China bislang auf Ihr Geschäft?
Volkswagen ist seit unserem Start in China vor 40 Jahren in Land tief verwurzelt. Wir konnten bereits 42 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausliefern, betreiben derzeit 24 Produktionsstandorte und beschäftigen über 100.000 Angestellte. Volkswagen und China standen und stehen Seite an Seite, sei es in guten Zeiten oder schwierigen wie diesen. In diesen Tagen halten wir fest zu unseren Kunden, Mitarbeitern und der gesamten Gesellschaft und tun unser Möglichstes, um die Auswirkungen auf unser Geschäft und auf China insgesamt zu beschränken. Nachdem wir ein sicheres Arbeitsumfeld sicherstellen konnten, haben wir Fabriken wieder gestartet und Büros geöffnet. Mittlerweile befinden wir uns auf dem langsamen Weg zurück in die Normalität. Für einen detaillierten Ausblick auf unser Gesamtgeschäft ist es derzeit aber noch zu früh.
Fürchten Sie, dass COVID-19 Volkswagen langfristig schädigen wird? Wie schätzen Sie die Auswirkungen des Virus auf die Weltwirtschaft ein?
Das derzeitige Ereignis führt uns vor Augen, wie weit die Globalisierung der Welt fortgeschritten ist. China ist Teil dieses globalisierten Netzwerks, deren Wirtschaften aufgrund jahrelanger Entwicklung des internationalen Handels, der Lieferketten und Kundennetzwerke voneinander abhängen. Zeiten wie diese sollten uns wieder reflektieren lassen, dass Protektionismus auf lange Sicht niemandem hilft. Herausforderungen wie ein Virus hören nicht an Grenzen auf. Nur durch internationale Zusammenarbeit können Situationen wie diese bewältigt werden, die Menschheit und Wirtschaft als Ganzes betreffen.
Wie viel der Produktion in China haben Sie aktuell wiederaufgenommen? Welche Maßnahmen werden ergriffen, um die Produktionsmitarbeiter vor Ort zu schützen?
Wir haben in den meisten Produktionsstandorten, an denen wir Fahrzeuge und Komponenten produzieren, den Betrieb wieder aufgenommen. Dabei wird die Arbeitsleistung den Umständen entsprechend angepasst. China, als auch wir als Teil der Industrie, muss einen Balanceakt vollziehen zwischen der Aufnahme der wirtschaftlichen Aktivitäten und der Eindämmung des weiteren Ausbruchs der Epidemie. Nach der Rückkehr in Büros und Fabriken hat unser Unternehmen umfassende Vorbeugungsmaßnahmen eingeführt, wie regelmäßige Desinfektion des Arbeitsumfelds, Verteilung von Masken, Temperatur-Screening an den Eingängen oder Regeln für persönlichen Abstand bei Meetings oder Malzeiten.
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