Chinas erster Prototyp der 600 km/h schnellen Magnetschwebebahn wurde im Mai 2019 fertiggestellt. Nun stellt sich selbstverständlich die nächste Frage: Wann kann sie kommerziell eingesetzt werden?
Professor Jia Limin von der Beijing Jiaotong University ist Leiter des Expertenteams des nationalen Projekts „Fortgeschrittener Schienenverkehr“. Er sagte Medien gegenüber, dass der kommerzielle Betrieb drei Voraussetzungen erfordere: ausgereifte Technologien, wirtschaftliche Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit der Industriekette.
Hinsichtlich der Fertigstellung des Prototyps bewahrt Professor Jia einen kühlen Kopf: „Die Reifung einer Technologie ist ein Verfahren. Man kann das Verfahren beschleunigen, aber die Entwicklungsphasen nicht überspringen. Bis zur Realisierung des Ziels, die Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahn kommerziell einzusetzen, ist es noch ein langer Weg. Wir haben vor, im Rahmen des 13. Fünfjahresplans zur Entwicklung der Volkswirtschaft und Gesellschaft (2016-2020) einen wichtigen Grundstein für die weitere Entwicklung der Technologie zu legen.“
Die wirtschaftliche Nachhaltigkeit müsse noch durch Testfahrten und -betrieb bewertet werden, so Professor Jia Limin.
Auf die Frage, ob es einen klaren Zeitplan gebe, antwortete der Experte, dass man den Prototyp zunächst mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 km/h betreibe und teste. Der Zug solle dann bis 2022 die Testfahrt mit voller Geschwindigkeit absolvieren. In der weiteren Entwicklungsphase werde anschließend eine Linie zur kommerziellen Nutzung aufgebaut.
Im Pressegespräch hat der Professor ebenfalls erklärt, warum die chinesische Magnetschwebebahn eine Höchstgeschwindigkeit von 600 km/h erreicht. Die rationelle Fahrtgeschwindigkeit der Radschienen liege bei 400 km/h. Um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, stehe man vor keinen technischen, sondern wirtschaftlichen Hindernissen. China sei ein bevölkerungsreiches Land mit sehr großem Territorium und die Entwicklung von Regionen und Gebieten sei sehr ungleich. Es gebe eine große Nachfrage nach Passagiertransport und eine Marktlücke für Verkehrsmittel, die sich zwischen den Hochgeschwindigkeitszügen, die normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 400 km/h fahren, und den Flugzeugen, die etwa 800 Kilometer pro Stunde fliegen, befinden. „Die 600 km/h schnelle Magnetschwebebahn ist eine ideale Wahl dafür“, betont Professor Jia.
Das Projekt der 600 km/h schnellen Magnetschwebebahn begann im Juli 2016 unter der Leitung der CRRC Sifang Co. Ltd. Zudem beteiligten sich noch über 30 weitere Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute an dem Projekt.
Beispielsweise würde eine Reise von Beijing nach Shanghai (Distanz: über 1.400 km), die mit dem Flugzeug normalerweise 4,5 (einschließlich Anfahrt zum Flughafen, Start und Landung) und mit dem CRH-Hochgeschwindigkeitszug 5,5 Stunden (einschließlich Zwischenstationen) dauert, mit der Magnetschwebebahn auf 3,5 Stunden verkürzt werden.
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