Deutschlandbesuch: Chinas Vizepräsident verspricht engere Zusammenarbeit

Der chinesische Vizepräsident Wang Qishan ist von Donnerstag bis Sonntag auf Einladung der Bundesregierung nach Deutschland gereist. Bei seinem Besuch in Berlin traf sich Wang unter anderem mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Wang sagte bei seinem Treffen mit Steinmeier, dass China und Deutschland sowohl große Volkswirtschaften als auch bedeutende Länder mit großem Einfluss seien. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern hätten daher über den bilateralen Rahmen hinaus eine globale Bedeutung.

Zudem betonte er, dass in den vergangenen Jahren häufig bilateraler Kontakt auf hoher Ebene stattgefunden habe und die Zusammenarbeit in allen Bereichen ständig vertieft worden sei. Durch seinen Besuch solle die Neuentwicklung der umfassenden strategischen Partnerschaft vorangetrieben werden.

Bundespräsident Steinmeier sagte seinerseits, dass Deutschland die Beziehungen zu China sehr schätze und bereit sei, die Kommunikation und Koordination mit der Volksrepublik auf allen Ebenen zu stärken sowie die pragmatische Kooperation in Industrie 4.0 und anderen Bereichen fortzusetzen.

Deutschland und China sowie Europa und China sollten sich zusammenschließen, um den Weltfrieden und die Stabilität, den Freihandel und die bestehende internationale Ordnung aufrechtzuerhalten, fügte Steinmeier hinzu.

Bei seinem Treffen mit Merkel hob Wang hervor, dass China zu einer friedlichen Entwicklung stehe und die Vertiefung der Reform und Öffnungspolitik stetig vorantrieben werde.

Chinas Vizepräsident betonte, dass sich die Volksrepublik weder isoliert von der Welt entwickeln, noch die Welt sich ohne die 1,4 Milliarden Chinesen entwickeln könne. Angesichts den tiefgreifenden und komplexen Veränderungen in der internationalen Situation bestehe China immer darauf, zunächst seinen eigenen Beitrag zu leisten, ruhig und gesonnen zu bleiben, Verantwortung zu übernehmen und rational zu reagieren.

Zudem sei China ein entschiedener Unterstützer der europäischen Integration und ein vertrauenswürdiger Partner für einen gleichberechtigten Dialog mit Europa.

Bundeskanzlerin Merkel würdigte die großen wirtschaftlichen Fortschritte Chinas und äußerte Ihre Zuversicht, dass China seine ehrgeizigen Ziele im Kampf gegen die Armut erreichen könne.

Sie merkte an, dass Deutschland eine dialogbasierte internationale Koordinierung und Zusammenarbeit begrüße und Drohgebärden und Druckausübung bei der Konfliktlösung als nicht förderlich erachte.

Zudem glaube die Bundeskanzlerin, dass Deutschland und China sowie Europa und China bei einer breiten Palette von Themen größtenteils einer Meinung seien.

Im Rahmen seines Deutschlandbesuchs kam Wang auch mit dem deutschen Außenminister Heiko Maas sowie dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder zusammen. Außerdem besuchte er gemeinsam mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher den Hafen der Hansestadt.

Vor seiner Deutschlandreise hatte der chinesische Vizepräsident bereits Pakistan und die Niederlande besucht.