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China wird globales Technologiezentrum

(German.china.org.cn)

Freitag, 26. April 2019

  

Seit Jahrzehnten ist China als „Fabrik der Welt“ bekannt. Das könnte sich jedoch bald ändern, denn die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt scheint auf dem besten Weg zu sein, zum globalen Zentrum des technologischen Fortschritts zu werden.

Angetrieben durch die Verbesserung der Bedingungen für Innovation und Unternehmertum stieg die Zahl der chinesischen Technologie-Start-ups sowohl quantitativ als auch qualitativ rasant an und stieß bei multinationalen Unternehmen auf großes Interesse. Diese Start-ups haben zudem stark in die Überseemärkte expandiert.

Ein Bericht der chinesischen Ausgabe des Nikkei Asian Review vom Mittwoch wies darauf hin, dass vor dem Hintergrund multinationaler Unternehmen, die weiterhin chinesische Technologien durch die Zusammenarbeit mit Start-ups erwerben, sich die chinesische Regierung sogar Sorgen um einen Technologieabfluss machen könnte.

Der Bericht führte mehrere Geschäftsabschlüsse zwischen ausländischen Unternehmen und chinesischen Start-ups auf, darunter die jüngste Vereinbarung zwischen dem japanischen Autohersteller Toyota und dem in Shenzhen ansässigen IngDan, einem schnell wachsenden Start-up im Internet der Dinge. Auch andere globale Konzerne wie Hitachi, Airbus, Intel und BMW haben laut dem Bericht Verträge mit chinesischen Start-ups geschlossen.

„Ich denke, es hat sich seit dem Jahr 2016 eine große Veränderung vollzogen“, sagte Laurent Le Pen, ein französischer Unternehmer, der seit mehr als einem Jahrzehnt in der chinesischen Start-up-Welt tätig ist, am Mittwoch der Tageszeitung Global Times.

Le Pen, der mehrere Start-ups in Shenzhen, in der südchinesischen Provinz Guangdong, gründete oder mitgründete, darunter ein Unternehmen, das sich auf Kleidung für ältere Menschen und Kinder spezialisiert hat, sagte, dass die Menschen aus Übersee China vor zehn Jahren als „Fabrik der Welt“ bezeichneten. Heute gehe es jedoch nicht mehr um Fertigung, sondern um Design und Innovation.

Hinter dem Wandel stehen eine schnell wachsende Anzahl chinesischer Technologie-Start-ups und ihre immer robustere Innovationsfähigkeit. In China leben bereits rund 30 Prozent der mehr als 200 „Einhörner“ der Spitzentechnologie auf der ganzen Welt, wobei Schätzungen zufolge fast täglich Start-ups entstehen. Im Jahr 2018 gab es 186 neue Start-ups in China, die mit einer Milliarde US-Dollar oder mehr bewertet wurden – sogenannte „Einhörner“ – und die eine Fremdfinanzierung erhalten haben – eine alle 3,8 Tage, hieß es in einem im Januar veröffentlichten Hurun-Bericht.

Auch bei der Anzahl der angemeldeten Patente sind chinesische Technologieunternehmen weltweit führend. Im Jahr 2018 war China das einzige Land, das eine Zunahme der Anzahl der von seinen Unternehmen in den USA eingereichten Patente verzeichnete, wie die Zahlen des Patentinformationsanbieters IFI Claims zeigten.

„China ist bei technologischen Innovationen bereits in vielen Bereichen weltweit führend“, sagte Liu Dingding, ein erfahrener Beobachter des heimischen Technologiesektors, „und dieser Trend wird in naher Zukunft noch deutlicher werden“.

Verbesserte Bedingungen für Start-ups in China

Der Aufstieg chinesischer Technologie-Start-ups sei in erster Linie durch die politische Unterstützung von Innovation und Unternehmertum auf allen Regierungsebenen in China und eine robuste Internetwirtschaft mit einem riesigen Markt vorangetrieben worden, sagte Liu.

„Fast jede chinesische Stadt, ob klein oder groß, hat eine Art Innovationszentrum und fast alle Universitäten in China haben Technologie-Gründerzentren eingerichtet“, sagte er. „Deshalb wachsen chinesische Start-ups sehr schnell.“

Neben Maßnahmen, die direkt auf die Unterstützung von Innovation und Unternehmertum abzielen, werden laut Le Pen auch andere wichtige Initiativen, wie der Entwicklungsplan für die Greater Bay Area Guangdong-Hongkong-Macao, weitere Unterstützung bieten.

„Die Ankündigung der Entwicklung der Greater Bay Area, war wohl der Hauptfaktor für den großen Wandel in der Region“, sagte er. Mit dem koordinierten Plan könne die Region in eine Gegend ausgebaut werden, die der San Francisco Bay Area entspreche.

Bis chinesische Technologieunternehmen jedoch mit denen in den USA konkurrieren können, sei es noch ein weiter Weg, sagte Liu. „Chinesische Technologieunternehmen sind bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen besser, d.h. sie sind auf der Anwendungsebene gut. Bei Kerntechnologien, wie Chips,hingegen sind US-Firmen immer noch führend“, sagte er. 

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