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Experten: Sexualkunde auf alle Schulen ausweiten

(German.people.cn)
Mittwoch, 29. November 2017
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Sexualkunde wird in China kaum gelehrt, nur an wenigen privaten Schulen wird im Rahmen von Pilotprojekten sexuelle Aufklärung betrieben. Das soll sich ändern.

Experten fordern verbindlichen Sexualkundeunterricht an allen chinesischen Schulen, da ein Mangel an Wissen bei jungen Leuten zu psychischen und körperlichen Problemen führen könne.

Das Thema Sex ist seit langer Zeit Tabu in China, in den letzten Jahren wegen Fällen von Nötigung an Schulen aber immer wieder in den Medien gewesen.

Am Montag fand in Beijing die dritte landesweite Konferenz für AIDS-Aufklärung und Prävention unter Jugendlichen statt. Zhang Yinjun, Direktorin des AIDS-Präventionsprogramms für chinesische Jugendliche, erklärte in ihrer Rede, dass in China die Hälfte der 13 Millionen Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr von Frauen unter 25 Jahren durchgeführt werde.

Man könne davon ausgehen, dass es in China etwa 50 Millionen Menschen mit eingeschränkter Fruchtbarkeit gebe, wiederholte Abtreibungen seien ein Grund dafür, so Zhang.

Laut Staatlicher Kommission für Gesundheitswesen und Familienplanung ist die Zahl der HIV/AIDS-Erkrankungen unter jungen Leuten in den letzten fünf Jahren gestiegen, unter den 18 bis 25-jährigen gibt es 35 Prozent mehr Neuansteckungen.

Sexuelle Aufklärung wird in China hauptsächlich von NGOs oder privaten Schulen im Rahmen von Pilotprojekten durchgeführt, zum Beispiel vom AIDS-Präventionsprogramm für chinesische Jugendliche, Marie Stopes China oder Nurturing Relationships.

„Sexualkunde sollte kein Wahlfach an Pilotschulen, sondern für alle 300 Millionen Schüler in ganz China Pflicht sein”, so Zhang. Für die Umsetzung benötige man nicht nur ein gesellschaftliches Bewusstsein für die Notwendigkeit von sexueller Aufklärung, sondern auch Unterstützung durch die Bildungsbehörden, um entsprechende Lehrkräfte ausbilden zu können.

Nur zwei Hochschulen – die Universität Chengdu in Sichuan und die Hauptstädtische Pädagogische Hochschule in Beijing ¬– bilden Lehrkräfte für Sexualkundeunterricht aus. Behörden in manchen Städten wollen sexuelle Aufklärung in Schulen vorantreiben, indem man auf Dienstleistungen von NGOs oder privaten Bildungsanbietern zurückgreift.

In Wenzhou, Provinz Zhejiang, haben sich 95 Prozent der 4638 im letzten Jahr identifizierten HIV/AIDS-Kranken beim Geschlechtsverkehr angesteckt, so die Stelle für Krankheitskontrolle und Prävention in Wenzhou.


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