Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping stattet hier auf Einladung seines russischen Amtskollegens Wladimir Putin von Montag bis Dienstag einen Staatsbesuch ab. Das dritte Treffen der beiden Führungen seit Beginn dieses Jahres.
Xis bevorstehende Tour und sein Treffen mit Putin, das als „Ereignis des Jahres“ für die beiden Länder erachtet wird, wird einer breiten Anzahl an Themen gewidmet sein, die mit ihren Beziehungen sowie derzeitigen internationalen und regionalen Problemen zusammenhängen.
In Anbetracht ihrer angeglichenen wirtschaftlichen Ziele und dem beispiellos hohen gegenseitigen Vertrauen, werden die beiden Länder Erwartungen zufolge Wege finden, um die bilateralen Beziehungen weiter zu fördern und zu globalem Wohlstand und Stabilität beizutragen.
BILATERALER HANDEL STEIGT INMITTEN ERSTARKENDER VOLKSWIRTSCHAFTEN
Dieses Jahr markiert das 16. Jubiläum der Unterzeichnung des chinesisch-russischen Vertrags über gute Nachbarschaft, Freundschaft und Zusammenarbeit. Das vergangene Jahrzehnt hat die Verstärkung der bilateralen Beziehungen erlebt, insbesondere der strategischen Partnerschaft, die seit Xis Amtsübernahme vor vier Jahren auf hohem Niveau läuft.
„Zusammen mit zunehmend häufigeren Austauschen auf hoher Ebene, schreitet die pragmatische Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern stetig voran, während ihre Mensch-zu-Mensch-Austausche und die Interregierungs- und Nichtregierungs-Austausche in verschiedenen Bereichen auch florieren“, sagte der chinesische Botschafter in Russland, Li Hui.
Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel ist eine wichtige Manifestation der chinesisch-russischen umfassend strategischen Partnerschaft der Koordinierung. Mit stark komplementären Wirtschaften, die sich beide zum Besseren wenden, erfreuen sich die beiden Länder eines großen Potentials für Zusammenarbeit.
Die russische Wirtschaft erholt sich seit der zweiten Jahreshälfte 2016 allmählich, nach einem zweijährigen Rückgang infolge niedriger Ölpreise und westlicher Sanktionen wegen der Ukraine-Krise.
Laut einem jüngsten Bericht der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, war die wirtschaftliche Dynamik in Russland im vergangenen Jahr besser als erwartet und zeigte viele positive Anzeichen, einschließlich verringerten wirtschaftlichen Rückgangs und einer erstarkenden Realwirtschaft. Für dieses Jahr haben russische Beamte ein BIP-Wachstum von 1,5 bis 2,0 Prozent vorhergesagt.
„Die russische Wirtschaft hat sich zum Wachstum gewendet. Produktion und Investitionen wachsen seit mehreren Quartalen. Die Inflation nimmt stetig ab“, sagte die russische Zentralbankgouverneurin Elvira Nabiullina vor kurzem in einer Rede vor der Staatsduma, dem Unterhaus des russischen Parlaments.
Gleichzeitig macht sich auch China gut an der wirtschaftlichen Front. Obwohl das Wachstum nun langsamer ist, verstärkt sich die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit dank der laufenden wirtschaftlichen Transition des Landes. Derzeit stehen allgemeine Erwartungen für das BIP-Wachstum 2017 bei etwa 6,8 Prozent.
Dank verbesserter Wirtschaftsleistungen hat sich der bilaterale Handel zwischen China und Russland seit 2016 deutlich verbessert und China bleibt Russlands größter Handelspartner, trotz einer langsamen Erholung der Weltwirtschaft und eines Abschwungs in globalem Handel und Investitionen.
Die Anzeichen zu Beginn dieses Jahres sind sogar noch ermutigender. Als Resultat der ersten vier Monate des Jahres 2017, stieg das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern um 37 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum und übertraf 24,5 Milliarden US-Dollar. „In Anbetracht der Dynamik der Handelsentwicklung, ist das Ziel für die unmittelbare Zukunft von 80 Milliarden Dollar, meiner Meinung nach definitiv kompliziert, aber realistisch“, sagte der russische Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Maxim Oreshkin.