Nanjing ist eine der ehemaligen chinesischen Kaiserstädte, hat eine lange Geschichte und viele kulturelle Ressourcen. Aufgrund ihrer engen Verbindung zur Literatur strebt die Stadt die Würdigung als „Stadt der Literatur“ durch die Vereinten Nationen an.

Long Xiang, Vizesekretär des Parteikomitees der Stadt Nanjing, gab kürzlich bekannt, dass die Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Jiangsu auf eine Anerkennung vonseiten der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) als „Stadt der Literatur“ hofft.

Bei einer erfolgreichen Anerkennung wäre Nanjing die erste chinesische Stadt, welche die im Rahmen des UNESCO Creative Cities Network (UCCN) vergebene Würdigung erhält. Die schottische Stadt Edinburgh war die erste „Stadt der Literatur“.

Nanjing ist reich an Literaturgeschichte und literarischem Erbe, verfügt über eine Weltkulturerbestätte und vier immaterielle Weltkulturerbewerke, sagte Long auf dem gestrigen Internationalen Forum für die Vielfalt der Literatur und die nachhaltige Stadtentwicklung in der Nanjing-Universität.

Nanjing hat eine Geschichte von 2.500 Jahren, davon 450 Jahre als Chinas Hauptstadt. Nanjing ist eine Stadt der Poesie, des Buddhismus und ein Literaturzentrum, berichtet die Lokalzeitung Yangtze Evening Post. Laut Long besitzt Nanjing aktuell 15 öffentliche Bibliotheken sowie 100 Kulturzentren und 300 Buchläden.

Als Literaturzentrum hat Nanjing jahrhundertelang berühmte Dichter sowie Schriftsteller angezogen und hervorgebracht. Die Liste der berühmten Schriftsteller aus Nanjing ist lang und vielfältig, von Li Bai, einem renommierten Dichter, über Cao Xueqin, Autor des klassischen Romans „Traum der Roten Kammer", bis hin zu zeitgenössischen Schriftstellern wie Lu Xun und Ba Jin.

Das Creative Cities Network der UNESCO startete 2004, um Städte zu würdigen, die in einem von insgesamt sieben kreativen Bereichen ausgezeichnet sind, nämlich im Handwerk und der Volkskunst, Design, Film, Gastronomie, Literatur, Musik und Medienkunst. Bisher gibt es 20 UNESCO-Literaturstädte, darunter Krakau, Edinburgh, Heidelberg und Iowa City.