Text von Till Wüst, Video von Wang Xiaoding und Jia Xiaoyu, Beijing
Am Samstagnachmittag fand an der Fremdsprachenuniversität Beijing das Finale des von People’s Daily Online gesponserten Wettbewerbs der deutschsprachigen Synchronisation statt. Chinesische Germanistikstudenten aus zwölf Universitäten traten gegeneinander an, um ihre Deutschfertigkeiten unter Beweis zu stellen.
Am diesjährigen Wettbewerb nahmen chinesische Germanistikstudenten von zwölf Universitäten aus Beijing und Tianjin teil. Insgesamt sechs Juroren, darunter Vertreter des DAAD, der Deutschen Botschaft und von People’s Daily, bewerteten den Filminhalt, die Phonetik, die Ausdrucksfähigkeit, Synchronisation und Innovation. Gesponsert wurde der Event von People’s Daily Online, organisiert von der Fremdsprachenuniversität Beijing.
Im ersten Teil des Wettbewerbs präsentierten die zwölf Gruppen ihre im Vorfeld eingeübten deutschsprachigen Synchronisationsszenen. Während die Originalfilme im Hintergrund auf eine große Leinwand projiziert wurden, synchronisierten die Studenten ihre Übersetzungsvariante der Filmtexte live ins Mikrofon. Die Spanne der ausgewählten Filmszenen reichte von Zeichentrickfilmen, wie „Rapunzel“ oder „Die Monster Uni“, über Historienfilme wie „Sissi“ und „Der Untergang“, bis hin zu Jugendfilmen wie „Die Wilden Hühner und das Leben“. Auch die darstellerischen Fähigkeiten der teilnehmenden Gruppen waren gefragt. Besonders hervorstechend war die Körpersprache der Tanzeinlage für den Film „Die Sieben Zwerge“. Die vermutlich packendste Szene des Tages entstammte dem Historiendrama „Der Untergang“. Ein Highlight der Filmszene aus „Harry Potter“ war die charismatische und originalgetreue Vertonung der Rolle von „Dobby“. Um die weltweite Bedeutung der traditionellen Kultur zu verdeutlichen, traten die Interpreten des Historienfilms „Sissi“ in Han-zeitlicher Kleidung vor den Zuschauern auf. Das zahlreich erschienene Publikum war in seiner Begeisterung kaum noch zu bremsen.
Die sechs besten Studententeams der Vorrunde mussten im zweiten Teil des Wettbewerbs nach einer minimalen Vorbereitungszeit von etwa 20 Minuten jeweils eine kurze, sehr anspruchsvolle und vor Ort ausgeloste Filmszene auf der Bühne synchronisieren.
Letztlich konnten sich die Fremdsprachenuniversitäten Beijing und Tianjin mit der Synchronisation von Szenen der Filme „Who Am I – Kein System ist sicher“ und „Ludwig II.“ gegen ihre durchweg vortrefflichen Konkurrenten durchsetzen. Die zweiten Plätze teilten sich die Technische Universität Beijing, die Nankai-Universität, die Universität für Sprache und Kultur Beijing sowie die Chinesische Universität für Medienkommunikation.
Neben den regulären Preisen wurden auch Sonderpreise für die beste Phonetik an die Fremdsprachenuniversität Beijing, für die beste Ausdrucksfähigkeit an die Fremdsprachenuniversität Tianjin, für die beste Synchronisation an die Universität für Sprache und Kultur Beijing sowie für die beste Innovation an die Technische Universität Beijing vergeben.
Preisrichter aus Deutschland, die auch bei früheren Wettbewerben anwesend waren, lobten die Fortschritte der Teilnehmer hinsichtlich Hingabe und Innovation. Schauspielerisches und musikalisches Talent, Ausdrucksstärke und ein gutes Verständnis der deutschen Kultur waren durchweg gegeben.