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Fossilienfund: Nordchinesische Frühmenschen stammten möglicherweise nicht von Afrikanern ab

(German.china.org.cn)
Dienstag, 07. März 2017
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Die neuesten Forschungen an Schädelfossilien in Nordchina weisen daraufhin, dass Frühmenschen aus Nordchina und Neandertaler offenbar Gemeinsamkeiten hatten. Dies widerspräche laut Forschern der These, dass die Nordchinesen von den Afrikanern abstammen.

3D-Bilder der Wiederherstellung der beiden Schädel von Xuchang-Menschen.

Nach einem Bericht im „Science“-Magazin am Donnerstag würden die in Xuchang in der zentralchinesischen Henan-Provinz gefundenen Schädel-Fossilien auf circa 105.000 - 125.000 Jahren datiert und Ähnlichkeiten mit den europäischen Neandertalern aufweisen.

Die beiden Schädel der Xuchang-Menschen waren 2007 und 2014 von einem Archäologen-Team unter der Leitung von Li Zhanyang, einem Wissenschaftler am Henan Institut für kulturelles Erbe und Archäologie, entdeckt und nun über Jahre untersucht worden.

Die Schädel würden eine ähnliche Hinterkopf-Knochen und Innenohr-Struktur wie die der Neandertaler aufweisen und zudem Eigenschaften der Peking-Menschen (Bewohner in Beijing vor rund 200.000 bis 700.000 Jahren) teilen, so Li.

Die Xuchang-Menschen lebten zwischen den Peking-Menschen und dem frühen modernen Menschen vor etwa 40.000 Jahren in Nordchina.

Der Xuchang-Mensch sei sehr wahrscheinlich ein direkter Vorfahre des modernen nordchinesischen Menschen gewesen, so Li. Dies stelle die These, dass die Nordchinesen von den Afrikanern abstammen, in Frage, erklärte Li weiter.

In der Anthropogenese, der Studie der menschlichen Ursprünge, wird meist von einem generellen afrikanischen Ursprung ausgegangen. Es gibt aber auch „multiregionale Thesen“ vieler Wissenschaftler.

Es ist das erste Mal, dass Fossilien mit Merkmalen der Neandertaler in Ostasien gefunden wurden. Es werde die Forschung über denUrsprung des modernen Menschen starkbeeinflussen, sagte Erik Trinkaus, Co-Autor des Berichts und Professor an der Washington Universität in St. Louis.

Nach den Untersuchungen mit Hilfe von Scannern und 3D-Technologien und dem Vergleich mit anderen menschlichen Fossilien könne man beim Xuchang-Menschen von einer neuen Art sprechen, so Li. Allerdings stünden DNA-Analysen noch aus.

Li geht davon aus, dass die chinesischen Frühmenschen während der jeweiligen Eiszeiten möglicherweise mehrfach in wärmere europäische Regionen vorgedrungen seien, wo sie sich mit den Neandertalern vermischten. Als das Klima wärmer wurde, seien sie dann wieder nach Nordchina zurückgekehrt, so Li.

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