Online-Bezahlsysteme veränderten nicht nur die Konsumgewohnheiten und die Konsumvorstellungen der Chinesen, sondern haben auch dabei geholfen, Finanzdienstleistungen etwa im Internet oder auf dem Mobiltelefon zu modernisieren, sagte Yin Zhentao, stellvertretender Direktor des Instituts für Finanzrecht und Finanzforschung der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Er fügte hinzu, dass solche Dienstleistungen die gesamtgesellschaftlichen Transaktionskosten reduziert und dadurch die Lebenskraft des ganzen Wirtschaftszweigs gefördert haben.

Angesichts der Geschäftschancen hat eine große Anzahl von Online-Finanzdienstleistern damit begonnen, sich auf ausländischen Märkten voranzutasten.

Alipay, ein Online-Bezahlsystem der Ant Financial Services Group, einer Tochtergesellschaft der Alibaba Group, hat sich mit regionalen Zahlungs-Dienstleistern sowie Geschäften zusammengetan und bietet jetzt Online-Zahlungen sowie Steuererstattungs-Dienstleistungen für immer mehr chinesische Auslandstouristen an.

Die Plattform hat Kooperationsverträge mit Zahlungsdienstleistern in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland, Russland und Brasilien abgeschlossen.

Das „Online-Finanzwesen” ist nun bereits das dritte Jahr in Folge (seit 2014) Bestandteil der Arbeitsberichte der chinesischen Regierung. Es wird erwartet, dass die Implementierung, Risikoprävention und Umsetzung des „Online-Finanzwesens” auch auf den diesjährigen gleichzeitigen Sitzungen des Nationalen Volkskongresses (NVK) und der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV) wichtige Themen darstellen werden. 

Verbraucher entscheiden sich zunehmend für mobile Zahlungsverfahren. (Bild: Alipay-Webseite)