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Windenergiesektor erhält Gegenwind

(German.people.cn)
Freitag, 10. Februar 2017
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Chinas drittgrößte Energiequelle ist die Windkraft, welche auch zukünftig noch großes Potential besitzt. Doch die Produktion und Einspeisung in die nationalen Stromnetze ist derzeit noch nicht effektiv genug.

Windräder in Zhangjiakou, einer Stadt in der nordchinesischen Provinz Hebei. (Foto: China Foto Press)

Auch wenn die Windenergieindustrie Probleme wie ungenutzte Kapazitäten hat, wird sie sich Experten zufolge zu einer Hauptenergiequelle für China entwickeln, welches seinen Energieverbrauch weiter diversifizieren und umweltfreundlicher gestalten will. Derzeit steht die Industrie jedoch in der Kritik, da sie staatliche Subventionen erhält, welche einigen Berichten zufolge verschwendet werden. Die Förderung von erneuerbaren Energien und der diesbezüglichen Industrie wird dahingehend als Betrug und Geldverschwendung kritisiert.

Laut einem Artikel der Medienanstalt Mbcaijing hat China in den letzten Jahren seine Windkraftleistung soweit ausgebaut, dass sie etwa ein Drittel der weltweiten Kapazität für Windenergie ausmacht. Doch viele Windfarmen in China bleiben zu wenig genutzt und bieten damit weder saubere Energie noch Profit für ihre Investoren.

Der Artikel weckte Zweifel an der Entwicklung von Chinas Windkraft, die sich allzu sehr auf Subventionen stützen soll. Im Dezember hatten Statistiken der Staatlichen Energieverwaltung (SEV) enthüllt, dass riesige Mengen an Windkraft nie an das nationale Verteilernetz angeschlossen wurden. Nach Angaben der SEV ist Windenergie – nach Kohle und Wasserkraft – Chinas drittgrößte Stromquelle.

Die Verwaltung gab in einer Erklärung auf ihrer Internetseite am 26. Januar bekannt, dass 2016 im Nordosten Xinjiangs 241 Milliarden Kilowattstunden Strom durch Windanlagen und damit vier Prozent des gesamten chinesischen Stroms generiert wurden. Allerdings blieben bis zu 49,7 Milliarden Kilowattstunden Windkraft ungenutzt.

Vor allem in den nördlichen Provinzen wurde Windkraft verschwendet. In der nordwestchinesischen Provinz Gansu blieben 43 Prozent der Windenergie oder 10,4 Milliarden Kilowattstunden ungenutzt, während es im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang 38 Prozent waren.

Laut Wu Chenhui, einem unabhängigen Analysten, sollten die Investoren niemandem außer sich selbst die Schuld für die Verluste geben, da sie schlecht geurteilt haben.

Die Verschwendung werde durch Probleme verursacht, die häufig bei chinesischen Unternehmen anzutreffen seien. Einige chinesische Unternehmen stürzen sich gern Hals über Kopf in neue Geschäfte. Dadurch reduziere sich die Qualität ihrer Produkte und Dienstleistungen und dies führe auch zu Probleme wie der Entdeckung, dass ein Windpark an der falschen Stelle gebaut wurde und nun unnütz sei, wie Wu gegenüber Global Times anmerkte.

„Die Verschwendung der Windkraft hat sich auch durch den aktuellen Abschwung bei der allgemeinen Marktnachfrage verschlechtert. Aber die Tatsache, dass es jetzt diskutiert wird, ist ein Silberstreifen am Horizont, da es uns erlaubt, darüber nachzudenken, wie man die Windenergie nutzen sollte“, so Lin Boqiang, Direktor des Chinesischen Forschungszentrums für Energiewirtschaft an der Universität Xiamen, gegenüber Global Times am Donnerstag.

Die Zentralregierung wird Windkraft weiterhin als einen wichtigen Weg zur Realisierung ihrer Klimaziele nutzen, einschließlich der Verringerung der Umweltverschmutzung und der Erfüllung des nationalen Ziels für nicht-fossile Energiequellen, damit bis 2020 15 Prozent und bis 2030 20 Prozent des gesamten Primärenergieverbrauchs darauf entfallen.

Bis 2020 werden neue Windkraftprojekte 80 Gigawatt an Strom bieten und sechs Prozent aller erzeugten Energie liefern. Die Gesamtinvestitionen dieser Projekte wird 700 Milliarden Yuan (95,67 Milliarden Euro) übertreffen, wie der 13. Fünfjahresplan (2016 – 2020) für die Entwicklung der Windenergie vorsieht, welcher von der SEV am 29. November 2016 veröffentlicht wurde.

Nach Angaben der SEV werden sich die neuen Windkraftprojekte in Mittel-, Ost- und Südchina konzentrieren. „Aktuelle Windkraftzentren und großen Verbrauchsgebiete liegen teilweise Tausende von Kilometern voneinander entfernt, was bedeutet, dass die Übertragungskosten zu hoch sind. Das ist der Grund, warum die Zentralregierung neue Windkraftprojekte in den Küstengebieten fördert“, so Lin. Dies führe zu anderen Problemen wie der notwendigen Bereitstellung verteilter Stromnetze, die Strom erzeugen, wo er hauptsächlich verwendet werde. Die Ausarbeitung brauche Zeit, so Lin.

Der Fünfjahresplan fordert auch Innovationen bei den Subventionsmechanismen und eine stärkere Orientierung des Sektors am Markt. Die Mechanismen sollen zudem zu Fortschritten bei der Technik anregen und die Kosten zu senken. 

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