Chinesische Hochgeschwindigkeitszüge gelten seit Jahren als wichtige Visitenkarte des Landes. Viele Länder in Asien und Europa setzen sie bereits ein. Auf dem High-End-Markt der EU sind sie allerdings noch neu. Tschechien öffnet jetzt seine Tür für die Volksrepublik.

Der chinesische Zughersteller CRRC Zhuzhou Locomotive gab am vergangenen Dienstag bekannt, dass er mit dem tschechischen privaten Eisenbahnunternehmen Leo Express in Tschechiens Hauptstadt Prag eine Vereinbarung über den Kauf von drei chinesischen Hochgeschwindigkeitszügen unterzeichnet hat. Das Handelsvolumen soll 20 Millionen Euro übersteigen. Es handelt sich um die Premiere chinesischer Hochgeschwindigkeitszüge auf dem EU-Markt. Gleichzeitig ist es der zweite Auftrag von CRRC Zhuzhou Locomotives für Hochgeschwindigkeitszüge in Europa.

Liao Hongtao, stellvertretender Generaldirektor von CRRC Zhuzhou Locomotive, sagte, dass die Europäische Union (EU) den High-End-Markt für Schienenverkehrsmittel darstelle, der strenge technische Anforderungen und Eintrittsvoraussetzungen erfordert. Die Vereinbarung signalisiert, dass Chinas Niveau für den Schienenverkehrsmittelbau weltweit akzeptiert wurde.

Laut Liao bestehen die exportierten Hochgeschwindigkeitszüge aus jeweils sechs Waggons. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 160 Kilometer pro Stunde. Sie sind zu zwei Stromsystemen kompatibel und deshalb in der Lage, Eisenbahnstrecken in Tschechien, Slowakei und Polen zu befahren. Vor der offiziellen Auslieferung müssen die Züge noch relevante Prüfungen bestehen, um den technischen Standard europäische Eisenbahnlinien zu erfüllen.

Des Weiteren äußerte Leo Express, dass es seinen Bedarf an Hochgeschwindigkeitszügen in den kommenden Jahren gänzlich durch CRRC Zhuzhou Locomotive stillen lassen will. Das Unternehmen beabsichtigt, in den kommenden drei Jahren weitere 30 Hochgeschwindigkeitszüge zu kaufen.