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Führt Smog in Beijing zu Medikamentenresistenzen?

(German.people.cn)
Dienstag, 29. November 2016
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Im Smog Beijings wurden mehr als 60 Antibiotika-Resistenzgene (ARG) gefunden. Dies geht aus einer schwedischen Forschungsarbeit hervor, die in der chinesischen Hauptstadt große Ängste vor Medikamentenresistenzen auslöste. Experten haben diesen Zusammenhang nun zurückgewiesen.

Joakim Larsson, Direktor des Zentrums für Antibiotika-Resistenzforschung an der Universität Göteborg, teilte der chinesischen Volkszeitung People´s Daily am Sonntag mit, dass seine Forschung nicht darauf hindeutet, dass die im Smog Beijings nachgewiesenen Antibiotika-Resistenzgene (ARG) Medikamentenresistenzen beim Menschen auslösen. Es bedeutet auch nicht, dass Menschen, welche die verschmutzte Luft einatmen, mit ARG infiziert werden können.

Laut Larsson müssen für eine menschliche Infektion mit ARG drei Bedingungen erfüllt sein. Das Gen muss in Bakterien leben und pathogen (krankheitserregend) sein, zudem muss eine ausreichende Menge von ARG vorhanden sein.

Am siebten Oktober hat Larssons Team einen Artikel im Magazin Microbiome veröffentlicht. Sein Team hat weltweit 864 DNA-Proben von Menschen, Tieren sowie deren Umwelt untersucht und herausgefunden, dass der Smog Beijings die größte Anzahl und die meisten Typen von Genen enthielt, die mit ARGs identisch oder diesen sehr ähnlich sind.

Der Artikel hat große Besorgnis unter den Einwohnern Beijings ausgelöst, da einige chinesische Medien behaupteten, dass bei Menschen, die für eine lange Zeit unter dem Smog litten, im Falle einer Erkrankung Antibiotika ihre Wirksamkeit verlieren können.

Wang Gengchen, Forscher am Institut für atmosphärische Physik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagte gegenüber Global Times, dass der Smog etwa 99 Prozent teilchenförmige Stoffe wie Nitrat und Partikel von Schwarzkohle enthält. Die Mikroorganismen kleben sich an diese Partikel und haben auf kurze Sicht nur sehr begrenzten Einfluss auf Menschen. Die schwedische Forschungsarbeit kann laut Gengchen nicht die allgemeine Situation in Beijing widerspiegeln, weshalb es völlig unnötig sei, dass die Menschen nun in Panik geraten.

Die städtische Kommission für Gesundheit und Familienplanung Beijing sagte am Freitag, dass eine Menge von Genen in Menschen und der Umwelt existieren, diese aber harmlos seien. Diese Gene werden keine Krankheiten verursachen. Einige von ihnen sind sogar gut für die Gesundheit.

Der Smog besitzt keinen Kausalzusammenhang mit der Medikamentenresistenz. Um diese zu vermeiden, muss man die Anwendung von Antibiotika strenger kontrollieren. 

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