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Onlinehandel ist kein Ersatz für echte Buchläden

(German.people.cn)
Mittwoch, 02. November 2016
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Große Onlinehändler haben die Geschäfte von Buchladenbetreibern schwer getroffen. Viele kleine Buchhandlungen mit ganz eigenem Charakter können der Entwicklung jedoch trotzen, indem sie sich selbst neu erfinden.

In China verbinden viele unabhängige Buchhandlungen mit Gefühlen, Kunst, Schwierigkeiten und Mühsal. Der Buchladen „Ameisen und Meer“ von Li Daodao ist jedoch erfüllt von positiver Energie, obwohl er im letzten Jahr wegen Mietrückstand fast bankrottgegangen ist.

„Ich habe eine Buchhandlung, die eine Toilette hat, in der Klopapier zur Verfügung steht“, verrät Li Daodao voller Freude. Wie Li erklärt, hat er mit 50.000 Yuan (6.680 Euro) den Buchladen „Ameisen und Meer“ gegründet. Vor etwa einem Jahr kam er in große finanzielle Schwierigkeiten. Er musste seine Bücher zu Rabattpreisen verkaufen, um die Miete zu bezahlen. Sein jetziger Kooperationspartner Lü Mingguang nennt das damalige Geschäft einen „Buchladen, der zwischen einem Frisiersalon und einer kleinen Bar festsaß“.

Um die Schwierigkeit zu überwinden, hat Li viele Maßnahmen ergriffen. Schließlich hat er den „Halbjährigen Leseplan“ erfunden. Unter diesem Plan versteht man eine Mitgliedschaft, für die man einmalig 160 Yuan (21 Euro) bezahlt und dafür in den folgenden sechs Monaten jeden Monat ein oder zwei Bücher per Post bekommt, die zwar qualitativ hochwertig, aber relativ unbekannt sind. Diese Mitgliedschaft kommt gut an und hat dem kleinen Buchhandlung aus dem Gröbsten heraus geholfen.

Etwas später fand Li auch seinen jetzigen Kooperationspartner Lü Mingguang, der Lehrer von Beruf ist. Die beiden beschlossen, den kleinen Buchladen rund um die Uhr zu betreiben, zu renovieren und neu zu dekorieren. Sie sind in eine zweistöckige 180 Quadratmeter große Wohnung eingezogen und haben neue Räumlichkeiten eröffnet, welche die Funktionen einer Buchhandlung, Kantine, Privatschule sowie die eines Cafés und Gasthauses miteinander vereinen. Zudem wurde dem neuen Buchladen eine familiäre Atmosphäre verliehen. Die Besucher können beim Lesen stehen, sitzen, liegen oder auf dem Bauch liegen – ganz wie sie wollen. Zudem werden auch Getränke und Speisen im Laden angeboten.

„Buchhandlungen sind stark vom Onlinehandel getroffen und beeinflusst worden, insbesondere die größeren Buchläden. Viele kleine Buchhandlungen mit eigenem Charakter können jedoch überleben“, meint Munan, ein guter Freund von Li Daodao, der nun auch einen kleinen Buchladen namens „Einsame Insel“ betreibt. „Die Bücher im Laden von Daodao sind meistens literarischer Natur, die in meinem Laden eher akademisch, denn mein Laden liegt in der Nähe der Nankai-Universität. Unsere Läden haben beide ihre eigenen Besonderheiten und lassen sich nicht durch den Onlinehandel ersetzen“, so Munan.

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