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Grabuntersuchung von Haihunhou endet mit neuen Entdeckungen

(German.china.org.cn)
Dienstag, 11. Oktober 2016
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Eine große Anzahl an Goldbarren wird aus dem Grab von Haihunhou geborgen.

Die Untersuchung des Grabes von Haihunhou (auch genannt Marquis von Haihun) in der ostchinesischen Provinz von Jiangxi nähert sich ihrem Ende. Zuvor wurden am Sonntag im Rahmen einer Pressekonferenz vor Journalisten verschiedene, neue Entdeckungen präsentiert und angekündigt.

Die Pressekonferenz wurde von der Propagandaabteilung der Provinz Jiangxi organisiert, weiters von der Kulturabteilung von Jiangxi sowie dem Büro für kulturelle Hinterlassenschaften und Relikte von Jiangxi. Das Grab von Haihunhou zählt zu den besterhaltenen Grabanlagen der Westlichen Han Dynastie (206 vor Christus bis 24 nach Christus). Es zeigt eine gut erhaltene Struktur, einen einzigartigen Grundriss und ein komplettes System für die Opfer-Zeremonien.

Nach einer fünf Jahre andauernden Untersuchung wurden über 10.000 wertvolle Relikte sichergestellt und geborgen. Dazu zählen zahlreiche Bronze-Stücke, Gold- und Silberwaren, Gegenstände aus Jade, Bambusprodukte beziehungsweise Schriftrollen und beschriftete Holztablette. „Archäologen und Experten für kulturellen Denkmalschutz befreien die Stätte vom Schlamm, welcher die Anlage für über 2.000 Jahre bedeckt hat, um mehr historische Informationen zu bekommen. Sie restaurieren außerdem zerbrochene Keramik-Gegenstände und Bronzewaren, damit diese der Öffentlichkeit in Zukunft präsentiert werden können“, sagte Chi Hong, der Vorstand der Kulturabteilung von Jiangxi.

Der Hauptsarg von Liu He wurde gereinigt und restauriert

Chi Hong verriet bei der Pressekonferenz weiters, dass die sterblichen Überreste des Grabbesitzers Liu He im inneren Sarg vage zu erkennen seien. Mit dem Toten wurden auch vergoldete Lackkästen begraben. Neben der Leiche liegen weitere Gegenstände, die von Kopf bis zur Magengegend angeordnet sind. Dabei handelt es sich um einen Jadepolster, einen Jadeanhänger, ein Jadeschwert und andere Jadegegenstände sowie ein Siegel aus Jade mit dem Namen „Liu He“ in der Mitte. Die sterblichen Überreste von Liu He liegen auf einer verzierten Glasmatte. Seine Zähne sind immer noch intakt, und unter der Glasmatte liegen weiters 100 Goldstücke. Bislang wurden aus dem Grab von Haihunhou 478 verschiedene Goldgegenstände geborgen, womit es sich um den bislang größten Goldfund in der archäologischen Geschichte Chinas handelt. In den verbleibenden Lackboxen des Grabes wurden über technologische Analysen mit Röntgenstrahlen weitere Funde gemacht. Dabei handelt es sich um zarte Achat-Perlen, verzierte Bronze-Schachteln und Gedenktafeln aus Bronze, die außerdem reich mit Jade verziert wurden.

Über 5.000 Bambusrollen wurden geborgen

Nach beschwerlichen Arbeiten haben Archäologen außerdem erfolgreich mehr als 5.000 Bambusrollen freigelegt. Durch intensive Infrarot-Untersuchungen werden die verwaschenen Aufschriften, die ursprünglich von Hand aufgetragen wurden, langsam wieder erkennbar. Nach einer ersten Interpretation sind auf den Bambusrollen Inhalte von antiken Büchern zu sehen. Dazu zählen die Auszüge aus den Schriften des Konfuzius, das Buch der Veränderungen, das Buch der Riten und das Buch der Medizin. Chi Hong sagte, dass die Bambusrollen noch weiter verfestigt, gereinigt und gescannt werden müssten. Die grundlegenden Denkmalschutzarbeiten und die Auswertung der Daten sollten jedoch vor Ende dieses Jahres abgeschlossen sein. Die weitere Interpretation der Funde und tiefergehende Untersuchungen sollen im nächsten Jahr beginnen.

Marquis von Haihun war der Titel, der an Liu He (92 vor Christus bis 59 vor Christus) verliehen wurde, nachdem er vom Thron gestoßen wurde. Seine Herrschaft dauerte nur 27 Tage - es ist dies die kürzeste Amtszeit eines Monarchen in der Westlichen Han Dynastie. Er verlor seinen Thron aufgrund seiner Ausschweifungen und seines unzüchtigen Lebensstils. Nichts desto trotz wurde es ihm gestattet, in der Nähe des Boyang-Sees zu residieren. Der Titel eins Marquis verblieb darüber hinaus über drei Generationen in seiner Familie.

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