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Test für Reform staatseigener Unternehmen

(German.china.org.cn)
Montag, 01. August 2016
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Der Restrukturierungsplan zweier großer Stahlfirmen wird ein Prüfstein für Chinas Reform der staatseigenen Unternehmen sein. Vergangenen Monat gaben Wuhan Iron and Steel und das Shanghaier Unternehmen Baosteel bekannt, dass sie eine "strategische Restrukturierung" planten. Wenn diese abgeschlossen ist, wird der neue Riese der größte Stahlproduzent in China mit einer Jahresproduktion von mindestens 60 Millionen Tonnen pro Jahr.

Der Plan wurde bekannt gegeben, da Chinas Stahlindustrie schwere Verluste wegen Überkapazität inmitten von sinkender weltweiter Nachfrage hinnehmen musste. 2015 meldeten mehr als die Hälfte von Chinas Stahlunternehmen Verluste mit von einem Gesamtwert von 64,53 Milliarden Yuan (8,69 Milliarden Euro), wie die Chinesische Eisen- und Stahlvereinigung schätzte. Ma Guoqiang, Vorstandsvorsitzender von Wuhan Iron and Steel, sagte, Restrukturierung sei ein Muss, wenn China übermäßige Stahlkapazität reduzieren wolle, die Effizienz verbessern wolle und global wettbewerbsfähige Firmen schaffen wolle.

Der Stahlsektor war einst ein Hauptertragsträger für Chinas Wirtschaft, da der Boom an Infrastrukturinvestitionen die Nachfrage nach Produkten wie Stahl und Zement stimulierte. Im Zuge der Abkühlung der Wirtschaft hat sich der Produktionsüberfluss verschärft. Li Jin, stellvertretender Leiter der Chinesischen Gesellschaft für Unternehmensreform und -entwicklung, meint, dass die Restrukturierung übermäßige Kapazität der beiden Stahlunternehmen reduzieren werde und sie motivieren werde, ihre komplementären Vorteile zu nutzen, um die gesamte Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Der Restrukturierungsplan kennzeichnet außerdem einen wichtigen Teil der Reform staatseigener Unternehmen des Landes, da die Regierung ihn als essentiellen Schritt in der strukturellen Transformation von Chinas Wirtschaft herausgestellt hat. In den vergangenen Jahrzehnten haben staatseigene Unternehmen Chinas Aufstieg als bedeutenden globalen Fertigungsort untermauert. Doch die traditionellen einseitigen Märkte werden nun von neuen Technologiefirmen und Privatunternehmen gestört, was die Schwäche staatseigener Unternehmen unterstreicht, beispielsweise Ineffizienz und hohe Betriebskosten.

Chinesische Behörden eröffneten Anfang des Jahres ein neues Kapitel der Reform der staatseigenen Unternehmen, das den Fokus der Reform auf Megafusionen von staatlichen Unternehmen lenkt, um die Wettbewerbsfähigkeit durch Größenvorteile zu fördern. Nach Genehmigung durch den Staatsrat ist die China International Travel Service Group Corporation mittlerweile eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der China National Travel Service (HK) Group Corporation. Das Land hat eine Megafusion zwischen seinen beiden größten Bahnherstellern – CNR und CSR – verzeichnet. Die Regierung hat außerdem eine Fusion zwischen der China Metallurgical Group und der China Minmetals Corporation – beides Fortune 500-Unternehmen – genehmigt, und den weltweit viertgrößten Container-Spediteur durch die Fusion der China Ocean Shipping Group und der China Shipping (Group) Company zu schaffen.

Allerdings führen Megafusionen nicht unbedingt zu einer guten Restrukturierung, meint Ma Guoqiang. Eine Neuausrichtung ohne wahre Restrukturierung würde nicht das Problem der Überkapazität lösen. Li Jin ist der Ansicht, dass die Größe, Komplexität und organisatorische Kultur von staatseigenen Unternehmen auch die Durchführung der Reform komplizierter mache.

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