Behörden geben ab sofort strenge Vorgaben für Werkstätten aus, deren Aktivitäten die Umwelt beschädigen, wie Zheng Jinran in Beijing und Qiu Quanlin in Shantou in der Provinz Guangdong berichten.

12. Juli 2016: Arbeiter recyceln Elektroschrott in der Gemeinde Guiyu, Shantou. Guiyu wird von den Einwohnern auch "Hauptstadt des Elektroschrotts" genannt, fast jede Familie arbeitet in dem Recycling-Sektor.

Guiyu, eine Gemeinde in der Provinz Guangdong, ist seit den 1990er Jahren bekannt als Hauptstadt für elektronische Abfälle. Mehr als 100.000 Menschen, das entspricht 50 Prozent der Einwohner, finden Beschäftigung im Abbau von elektronischen Geräten, um an die wertvollen Metalle im Inneren zu gelangen. Seitdem jedoch im Jahr 2013 strengere Restriktionen für die Entsorgung von Elektroschrott angeordnet wurden, kann die Stadt eine sauberere und gesündere Atmosphäre vorweisen.

Vor der Einführung der Beschränkungen vor drei Jahren wurden in Guiyus Elektroschrott-Industrie jährlich rund 20 Metrische Tonnen Gold und 450.000 Tonnen Kupfer gewonnen, so Lin. Es war ein erfolgreiches Geschäft, doch die familienbetriebenen Werkstätten, die voll von ungelerntem, schlecht ausgerüstetem Personal waren, schadeten nicht nur der Umwelt, sondern auch der Gesundheit der Arbeiter.

„Viele Werkstätten schütteten säurehaltiges Abwasser direkt in die Flüsse“, berichtet Zheng Jinxiong, stellvertretender Direktor der Guiyu Recycling Economic and Industrial Zone, der Augenzeuge von schwerwiegenden Luft-, Wasser- und Bodenverschmutzung der unkontrollierten Geschäfte wurde.

Kampfansage

„Mit den neuen Vorschriften haben wir dem Abbau von Elektroschrott den Krieg erklärt, solange, bis alle Familienbetriebe in die Industriezone umgezogen und umweltfreundlich ausgestattet sind“, beschreibt der Gemeindevorstand Lin Qiurong.

Im Jahr 2012 waren mehr als 5000 kleine Werkstätten in Guiyu angesiedelt. Heute sind es noch 1.400, die sich zu 29 Joint-Venture-Unternehmen in der erst kürzlich eröffneten Industriezone zusammengeschlossen haben.