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Hohe Kosten für zweites Kind entmutigen chinesische Paare

(German.people.cn)
Montag, 18. Juli 2016
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Viele chinesische Paare wünschen sich ein zweites Kind. Nach der Aufhebung gesetzlicher Hürden stellt die finanzielle Belastung das größte Hindernis dar.

Aufgrund der veränderten Familienplanungspolitik ist ein zweites Kind für chinesische Paare mittlerweile legal, aber die hohen Familienkosten entmutigen diejenige, die sich ein einziges kaum leisten können.

Der Ehemann einer Frau in der Provinz Henan hatte kürzlich die Scheidung eingereicht, weil sie ohne sein Wissen empfängnisverhütende Mittel verwendet hatte. Gemäß der Nachrichtenwebseite dahe.cn war sie davon überzeugt, dass sie sich die Erziehung eines zweiten Kindes nicht leisten könnten.

Laut Bericht hatte das Paar ein monatliches Gesamteinkommen von 3.000 Yuan (448 US-Dollar) zur Verfügung.

Anfang dieser Woche wurde die Klage abgewiesen. Das Gericht war der Meinung, die Ehepartner seien nicht unvereinbar, wie der Mann behauptet hatte. In sozialen Medien entwickelte sich der Fall zu einem vielbeachteten Thema, erhielt zahlreiche Anmerkungen frustrierter Paare, die sich über die drückende Finanzlast von Erziehungskosten besonders in Metropolen beklagten.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Paar an die Gerichte wendet, um den Streit über ein zweites Kind zu schlichten. Im Februar ließ sich ein Paar in der Provinz Zhejiang scheiden, weil der Mann unbedingt ein zweites Kind wollte, seine Frau aber ablehnte.

Sina.com führte Anfang dieses Jahres eine Umfrage mit mehr als 128.000 Teilnehmern durch. Das Ergebnis war, dass 40 Prozent der berechtigten Personen angaben kein zweites Kind zu planen. Als Hauptgrund wurde die finanzielle Belastung genannt.

Letztes Jahr veröffentlichte die „Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften“ einen Bericht, der die Erziehungskosten in China, von der Geburt bis zum 16. Lebensjahr gerechnet, mit durchschnittlich 490.000 Yuan bezifferte. Im Vergleich: 2015 betrug das verfügbare Pro-Kopf-Einkommen des Landes laut „Ministerium für Personalwesen und Soziale Sicherheit“ 21.966 Yuan.

„Die Schulkosten stellen den Löwenanteil“, sagt der 33-jährige Lu Yan, Vater eines Sechsjährigen in Beijing. „Die Konkurrenzsituation in den Städten drängt Eltern zur Zahlung von zusätzlichen Kosten für Eliteschulen oder Nachhilfeunterricht.“

„Die Erziehungsqualität ist bei weitem wichtiger als die Kinderzahl“, sagt Xiao Ling, Eheberater in Shenzhen, Provinz Guangdong.

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