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Darum wollen viele Paare kein zweites Kind

(German.people.cn)
Dienstag, 17. November 2015
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Obwohl in China künftig alle Ehepaare zwei Kinder bekommen dürfen, können sich viele junge Eltern nicht so richtig für ein zweites Kind erwärmen. Wie aus einer Umfrage der China Youth Daily hervorgeht, sind die hohen Kosten der Hauptgrund.

46 Prozent der rund 3000 Befragten – über die Hälfte davon Frauen – können sich ein zweites Kind grundsätzlich vorstellen. 52 Prozent aber befürchten, dass sich bei mehr als einem Kind ihr Lebensstandard verschlechtern wird.

Zur zweiten Gruppe gehört auch die Beijingerin Lei Lei. Die Mutter einer zweijährigen Tochter möchte entgegen dem Wunsch ihrer Schwiegermutter kein zweites Kind mehr. Sie und ihr Mann können es sich schlicht nicht leisten. „Die Kosten für das Großziehen eines Kindes sind sehr hoch. Ein zweites Kind trägt noch zusätzlich zu unserer ohnehin schon schweren finanziellen Last bei“, sagt die 28-Jährige. „Mein Mann und ich arbeiten beide für ein Staatsunternehmen. Ich verdiene pro Monat bloß rund 7000 Yuan (1025 Euro). Allein die Nanny kostet monatlich 5500 Yuan.“

Ein zweites Kind führe nicht automatisch zur Verschlechterung des Lebensstandards eines Paares, wendet Professorin Wang Libo von der Normal University in Shenyang ein. „Ein zweites Kind bedeutet nicht, dass die Eltern alles neu für ihr Baby kaufen müssen. Kleider, Bücher und andere Dinge, die vom ersten Kind benutzt wurden, können auch für das zweite Kind verwendet werden.“

Wie Lei Lei machen auch der Beijingerin Wang Haifeng in erster Linie die hohen Ausbildungskosten zu schaffen. Ihr Kind besucht die vierte Primarklasse. „Allein die Nachhilfestunden für unseren Sohn kosten jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Yuan (4400 bis 6000 Euro). Auch die Ausflüge und Reisen, die wir jedes Jahr in der Hoffnung unternehmen, seinen Horizont zu erweitern, kosten Geld“, betont die 40-Jährige. „Ich denke nicht, dass wir uns ein zweites Kind leisten können.“

Lin Qingqing und ihr Mann sind vor sieben Monaten zum zweiten Mal Eltern geworden. Die frischgebackene Mutter kann die finanziellen Bedenken vieler Paare über erneuten Nachwuchs sehr gut nachvollziehen. „Die Ausgaben haben in jeder Hinsicht zugenommen“, sagt die 29-jährige Beijingerin. Noch mehr zu schaffen macht ihr allerdings der enorme zeitliche Aufwand, der die Erziehung von zwei Kindern mit sich bringt. „Ich verbringe fast meine ganze Zeit damit, mich um meine Kinder zu kümmern.“

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