Eine niedrige Geburtenrate und eine alternde Gesellschaft werden in China zunehmend als Probleme angesehen und zeigen in anderen Ländern bereits negative Folgen. Laut Experten werde sich die junge Erwerbsbevölkerung zukünftig stark reduzieren.

Die Alterung der Bevölkerung und die Senkung der Geburtsraten sind ein Phänomen, welches in zahlreichen Staaten aufzufinden ist. Am gestrigen Sonntag wurde das Forum zu Überalterung und Arbeitskräften 2016 an der Fudan-Universität in Shanghai eröffnet. Chinesische und ausländische Fachleute in diesem Bereich nutzten diese Gelegenheit für die kreative Ideenfindung.

Die Präsidentin der Universität von Virginia, Teresa Ann Sullivan, erklärte in ihrer Rede, dass die Senkung der Geburtsraten den Regierungen kurzfristig viele Vorteile bringe, weil dadurch weniger Menschen Zugang zu Bildungseinrichtungen suchen. Trotzdem berge diese Situation langfristig auch viele Gefahren. Beispielsweise sei die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer in den USA von 2007 bis 2014 von 2,12 auf 1,78 Kinder pro Frau gesunken. Eine Fruchtbarkeitsziffer von annähernd 1,8 bedeutet dabei, dass sich das Defizit der amerikanischen Sozialversicherung im Jahr 2089 im Vergleich zu einer Fruchtbarkeitsziffer von 2,2 verdoppeln würde.

Momentan erlebt die Volksrepublik einen ähnlichen Abfall der Geburtsraten wie in den Vereinigten Staaten. Die Ein-Kind-Politik führte dazu, dass die Anzahl der Schüler sich massiv verringert hat. Gingen im Jahr 1995 noch 25,30 Millionen Kinder in die Schule, so verringerte sich die Zahl bis 2008 um ein Drittel. Als weitere Folge werden sich Chinas junge Arbeitskräfte in der Altersgruppe von 20 bis 24 Jahren in den nächsten Jahren um 30 Prozent reduzieren.