Am Wochenende wurden die Wirtschaftsdaten für die ersten beiden Monate des Jahres freigegeben. Laut einem Forschungsbericht der chinesischen Investmentbank China International Capital Corporation Ltd. gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung im März.

Die am Wochenende freigegebenen Wirtschaftsdaten für den Zeitraum von Januar bis Februar geben zwar keine Hinweise darauf, dass sich in naher Zukunft eine V-förmige Erholung einstellen wird, zeigen jedoch eine langsame Stabilisierung, so die Analysten.

In den ersten beiden Monaten des Jahres hat sich die Industrieproduktion um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht – dem langsamsten Anstieg seit Ende des Jahres 2008 – während die Einzelhandelsumsätze um 10,2 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen sind. Dies gab das Nationale Statistikbüro am Samstag bekannt.

Beide Indikatoren haben sich im Vergleich zum gleichen Zeitraum des letzten Jahres verlangsamt und den politischen Entscheidungsträgern keine Erleichterung verschafft, die unter dem Druck stehen, das jährliche Wachstumsziel des Landes von 6,5 bis 7 Prozent zu erreichen.

Wie die People’s Bank of China, die Zentralbank der Volksrepublik China, am Freitag vermeldete, haben die Neukredite die Markterwartungen übertroffen und sind vom 2,51 Billionen Yuan-Rekord (348,54 Milliarden Euro) im Januar auf 726,6 Milliarden Yuan (100,9 Milliarden Euro) gesunken.

Ein Silberstreif am Horizont ist die Steigerung der Anlageninvestitionen, die zum Großteil in der Entwicklung des Immobilienmarktes begründet liegt. Hier konnte im Vergleich zu 8,2 Prozent im Dezember 2015 in den beiden ersten Monaten des Jahres ein Wachstum von 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden.

Gemäß einem Forschungsbericht der China International Capital Corp (CIIC) könnten die Anlageninvestitionen und andere Indikatoren im März weiter steigen.

„Es könnte Anzeichen für eine anfängliche wirtschaftliche Stabilisierung im März geben, vor allem wenn man mit einbezieht, dass die Grundlagen des vergangenen März sehr niedrig angesiedelt sind“, heißt es im Bericht.

Lu Zhengwei, Chefökonom der Industrial Bank betont, dass sich die Wirtschaft „immer noch Problemen gegenüber sieht, auch wenn es Zeichen einer Stabilisierung gibt“. Er spricht davon, dass die Veränderungen in Bezug auf die Hauptwirtschaftsindikatoren in den ersten beiden Monaten zeigen, dass Chinas gesamtwirtschaftliche Grundhaltung stabil und angemessen ist, zumal die politischen Entscheidungsträger eine bereichsbasierte Strategie angewendet haben, die sich auf den Wachstumszielbereich des Landes bezieht.

„Da sich die Wirtschaft stabilisiert, wird sich die Haltung im Bereich der Geldregulierung etwas abschwächen“, meint Lu.

Die Analysten sind sich darüber einig, dass der Sturz der Neukredite im Februar auf eine verringerte Wirtschaftstätigkeit im Rahmen der einwöchigen Frühlingsfestferien, die in diesem Jahr auf den Februar gefallen sind, zurückgeführt werden kann.

Als Zeichen des Vertrauens der Politiker in den aktuellen Zustand der Wirtschaft sagte der Zentralbankchef Zhou Xiaochuan am Samstag bei einer Pressekonferenz, dass China seine Geldmarktpolitik weitestgehend stabil halten werde, „es sei denn, es erfolgen große internationale oder nationale Schwankungen im Bereich Wirtschaft oder Finanzen“.

Um die Wirtschaft zu stabilisieren, werde das Land mehr finanztechnische Maßnahmen, wie beispielsweise Steuersenkungen ergreifen, so Lu. „Steuersenkungen wirken wie chinesische Medizin – auf kurze Sicht gesehen, mögen sie sehr milde erscheinen, doch auf lange Sicht gesehen sind sie überaus effektiv.“

Die Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung bieten auch Spielraum für weitere marktorientierte Reformen, einschließlich der Reform der staatseigenen Unternehmen, heißt es im CIIC-Bericht weiter.