Die südchinesische Inselprovinz Hainan hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2020 will sie eine weltweite Tourismusattraktion werden. Dafür wird sie unter anderem das Dienstleistungsniveau heben und die internationale Anbindung ausbauen.

Die südlichste chinesische Provinz Hainan, die sich durch ihr warmes Klima, vegetationsreiche Tropenwälder und vielfältige Naturschönheit auszeichnet, hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahrzehnts zu einer globalen Touristenattraktion zu werden.

Dieses Ziel will die Inselprovinz dadurch erreichen, dass sie ihre Duty-Free-Einkaufszonen ausbaut, die internationale Anbindung verbessert und mehr Aktivitäten einführt, die ein Magnet für Touristen sind. Die ehrgeizigen Ziele wurden von Provinzvorsteher Liu Cigui aktuell im Rahmen der Vorstellung des Regierungsberichts in der Hauptstadt Haikou präsentiert.

Gemäß dem Entwurf des 13. Hainaner Fünfjahresplans (2016–20) erwartet die Insel im Jahr 2020 den Besuch von über 80 Millionen Touristen – darunter 1,2 Millionen aus dem Ausland – und Fremdenverkehrseinnahmen in einer Gesamthöhe von mehr als 100 Milliarden Yuan (13,98 Milliarden Euro).

Das Ziel, Hainan zu einer „internationalen Tourismusinsel“ zu machen, wurde bereits im Jahr 2010 gesetzt. Dennoch verzeichnete die Provinz seit dem Gipfel von 33,2 Millionen Besuchern im Jahr 2012 drei Jahre in Folge rückläufige Besuchszahlen.

Ein Mangel an internationalen Direktflügen und Einschränkungen in der visafreien Politik sind zwei der Hauptgründe, die Sun Ying, Generaldirektorin der Tourismusentwicklungskommission der Provinz Hainan im Hinblick auf die schwindenden Besucherzahlen anführt.

„Nur drei Länder haben Direktflüge nach Hainan. Es werden zwar in diesem Jahr welche hinzukommen, doch ist das lange noch nicht ausreichend“, so Sun. „Wir bieten auch eine visafreie Politik für 26 Länder an, die bislang jedoch nur für Gruppenreisende gilt.“

Trotz der heftigen Konkurrenz aus benachbarten Touristendestinationen wie Thailand, Indonesien und Malaysia ist Sun, was die Zukunft angeht, optimistisch.

„Hainan ist im Hinblick auf Landschaft und Ökosystem mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser als die umliegenden Inseln“, erklärt sie mit dem Verweis darauf, dass alles was bislang fehlte „das Niveau der Dienstleistungen, ein internationalisiertes Umfeld sowie standardisierte Tourismusprodukte“ gewesen seien.