Um den Arbeitskräftemangel während des traditionellen chinesischen Frühlingsfestes auszugleichen, wollen E-Commerce-Anbieter Auslandsstudenten in China als Kuriere einstellen. In einigen Provinzen sind die ausländischen Boten bereits im Einsatz.

Das vor der Tür stehende chinesische Neujahr, also das chinesische Frühlingsfest, wird große Herausforderungen an viele Online-Shopping-Webseiten stellen. Denn ihre Kuriere, von denen die meisten Wanderarbeiter sind, werden zu dieser Zeit in die Heimat zurückkehren, um mit ihren Familien das chinesische Neujahr zu feiern.

Aber viele Online-Shoppingportale wie JD.com und Suning.com haben versprochen, dass ihre Geschäfte sowie Auslieferungen zumindest in den großen Städten während dieser Zeit normal ablaufen werden.

Suning.com hat daher damit begonnen, eine Gruppe ausländischer Studenten in China zu rekrutieren, um den Zustelldienst in Beijing, Shanghai, Guangzhou, Shenzhen, Nanjing und Chengdu während des Frühlingsfests zu garantieren. Laut dem offiziellen Sina Weibo-Konto von Suning.com hat die Firma bereits einige ausländische Kuriere in Guangzhou eingestellt. Die Bewerbungsphase startete am 25. Januar und endet am 30. Januar. Die Vorstellungsgespräche finden am 31. Januar statt.

Eine solche Anstellung bietet in China studierenden Ausländern die Chance, das chinesische Neujahr aus einer anderen Perspektive zu erleben und die chinesische Kultur dadurch besser kennenzulernen, meinen einige Experten.

Die meisten Express-Unternehmen werden ihre Geschäfte spätestens am 24. Januar einstellen und am 23. Februar wieder aufnehmen. Neben dem Arbeitskräftemangel wurden die Express-Dienste auch von der Kaltfront stark beeinflusst. Die Geschwindigkeit der Paketsendungen hat sich zwischen dem 20. und 24. Januar um 20 Prozent verlangsamt.

Im Jahr 2015 wurden in China mehr als 20,6 Milliarden Express-Lieferungen ausgeführt. Das sind 48 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gesamtumsatz der Express-Branche im Jahr 2015 belief sich demnach auf 276 Milliarden Yuan (39,1 Milliarden Euro), was gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 35 Prozent entspricht.