Ein chinesisches Forscherteam hat unter dem antarktischen Eis einen eintausend Kilometer langen Canyon entdeckt. Neben der längsten Schlucht der Welt, haben die Forscher noch zwei weitere bahnbrechende Entdeckungen gemacht.

Die Forscher der 32. chinesischen Antarktis-Expedition haben eine tausend Kilometer lange Schlucht unterhalb der antarktischen Eisschicht gefunden. Die Schlucht ist größer als der Grand Canyon im US-Bundesstaat Arizona und damit der aktuell größte Canyon der Welt. Dies berichtete die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua am Montag.

Der Canyon wurde nahe dem Prinzessin-Elisabeth-Land, einem Sektor des Kontinents Antarktika, entdeckt und ist 1000 Kilometer lang und 1500 Kilometer tief. Die maximale Breite an der Spitze der Schlucht beträgt 26,5 Kilometer. Es ist das erste Mal, dass ein großer Canyon in diesem Gebiet entdeckt wurde.

Gemäß den am Fundort gesammelten Daten haben die chinesischen Forscher laut Sun Bo, dem stellvertretenden Leiter des Expeditionsteams der 32. chinesischen Antarktis-Expedition, dort gleich drei bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen gemacht.

Bei der ersten handelt es sich um den bereits erwähnten Canyon, der unter den Eisschichten nahe dem Prinzessin-Elisabeth-Land gefunden wurde.

Die zweite Entdeckung besteht in einem verzweigten Netz aus Seen und Wasserkanälen, das ebenfalls unter dem Eis entdeckt wurde.

Einer der Seen erstreckt sich über eine Fläche von 26,5 Kilometern, ein anderer befindet sich an einer Stelle, wo die Eisdecke über 4000 Meter tief ist. Diese Entdeckung wird eine bedeutende Rolle für die zukünftige Forschung spielen.

Der dritte Schlüsselfund ist die Tatsache, dass die Temperatur im Eis des Sektors Prinzessin-Elisabeth-Land deutlich höher ist als in anderen Regionen, was dazu führt, dass das Eis dort wesentlich leichter schmilzt. Das bedeutet wiederum, dass die Entstehung von Seen und anderen Wassersystemen dort begünstigt wird.