Nach einem Gehirnschlag können viele Menschen ihre Beine nicht mehr bewegen. Ein von der Tianjin-Universität entwickelter Spezialroboter gibt diesen Menschen neue Hoffnung.
Die 77-jährige Zheng Rong hat vor acht Monaten einen Gehirnschlag erlitten. Mit Hilfe eines Rehabilitations-Roboters hat die Seniorin heute wieder Gefühl in ihren gelähmten Beinen und kann sie wieder bewegen.
Verantwortlich hierfür ist der „Shengong 2“. Am vergangenen Donnerstag wurde der von der Tianjin-Universität entwickelte Roboter in einem Krankenhaus in der ostchinesischen Hafenstadt Yantai (Provinz Shandong) vorgestellt.
„Shengong 2“ ist eine Weiterentwicklung des Rehabilitations-Roboters „Shengong 1“. Gemäß Ming Dong, dem Leiter des Forschungsteams, das den Roboter entwickelt hat, ist „Shengong 2“ in Bezug auf seine Sensorik und Software technisch ausgereifter als sein Vorgänger. Über spezielle Elektroden auf dem Kopf des Patienten ist der Roboter imstande, die Nerven des Patienten gezielt zu stimulieren.
Des Weiteren benutzt „Shengong 2“ auch die „Internet plus“-Technologie. Das Krankenhaus Yantaishan und das Labor der Tianjin-Universität sind miteinander verbunden. Auf diese Weise kann das Krankenhaus die von den Patienten gesammelten Daten ins Labor in Tianjin übermitteln. Im Labor weden die Daten anschließend ausgewertet und als Befehle zurück an „Shengong 2“ in Yantai geschickt. Oder einfach ausgedrückt: „Big Data“ erlaubt die medizinische Fernbehandlung. Das verbesserte Sensorik-Modell hat den klinischen Einsatz des Roboters ebenfalls vereinfacht.
Der Vorgänger von „Shengong 2“, der „Shengong 1“, gilt als weltweit erster Rehabilitations-Roboter für künstliche Nerven. Seine Entwicklung dauerte mehr als zehn Jahre. Heute gibt er zahlreichen gelähmten Patienten neue Hoffnung.
Aus der Entwicklung der beiden „Shengong“-Roboter sind 59 staatliche Patente und ein Software-Urheberrecht hervorgegangen. Weitere Patente sind zu erwarten, da Professor Ming und sein Team ihren Roboter noch weiter verbessern wollen.