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Behörden fordern HIV-Meldesystem an Schulen

(German.people.cn)
Dienstag, 11. August 2015
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In den vergangenen Jahren treten in China immer mehr HIV/AIDS-Fälle unter Schülern auf. Mangelnde Aufklärung durch Eltern und Schulen gelten als Gründe. Ein neues Meldesystem sowie verstärkte Aufklärungskurse sollen Neuinfizierungen entgegenwirken.

Beijing – Chinas Gesundheits- und Erziehungsbehörden haben am Montag die Schulen des Landes dazu aufgefordert, ein Meldesystem von HIV/AIDS-Fällen unter Schülern einzurichten.

Die Nationale Gesundheits- und Familienplanungskommission und das Erziehungsministerium gaben in einem gemeinsamen Rundschreiben bekannt, dass die Ansteckung mit dem Virus unter Schülern in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Dies sei ein Zeichen für Mängel in der Erziehung sowie dem Bewusstsein der Schüler was die Vorbeugung von HIV/AIDS angeht.

Vor diesem Hintergrund fordern die beiden Behörden die lokalen Gesundheits- und Erziehungseinrichtungen dazu auf, AIDS-Aufklärung an Schulen zu betreiben, ein Infektionsmeldesystem einzuführen sowie regelmäßige Konsultationsmechanismen einzurichten, um die Gründe für die Ansteckung zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen entwickeln zu können.

Das Rundschreiben forderte darüberhinaus geeignete Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre infizierter Schüler.

Schüler ab der Mittelschule sollen in diesem Rahmen an speziellen HIV/AIDS-Aufklärungsklassen teilnehmen, die über die Ansteckungsmöglichkeiten und geeignete Schutzmaßnahmen aufklären sollen und Themenkreise wie sexuelle Moral und Verantwortung zum Inhalt haben werden.

Finanzielle Unterstützung für Freiwilligen-Dienste im Rahmen der HIV/AIDS-Aufklärung wurde seitens der Behörden zugesichert.

Gemäß dem Rundschreiben soll das freiwillige Beratungs- und Testangebot an Schulen verbessert werden. Die Schulen werden dazu aufgefordert, die Schüler dazu zu animieren, die bereitgestellten Dienste auch in Anspruch zu nehmen. Besorgten Schülern soll diskrete Hilfestellung bei etwaigen Tests angeboten werden.

Bis Ende Oktober letzten Jahres wurden in China landesweit beinahe 2200 HIV-Fälle unter Schülern ab 15 Jahren vermeldet. Im Jahr zuvor sind es laut dem Nationalen Zentrum für AIDS und Sexuell Übertragbare Krankheiten 1772 gewesen.

Dem Leiter des Zentrums, Wu Zunyou, zufolge hat sich die Zahl der neuen HIV/AIDS-Fälle unter Schülern zwar im Vergleich zu der Gesamtzahl der vermeldeten Fälle nur um drei Prozent erhöht, dennoch steigt die Zahl signifikant schneller als in anderen Gruppen.

„Die Zahl der HIV/AIDS-Fälle unter Schülern ist seit 2008 wesentlich schneller gestiegen, als unter Schülerinnen“, erklärt er weiter. „Ungefähr 80 Prozent der neu entdeckten Fälle sind auf Geschlechtsverkehr zwischen Männern zurückzuführen.“

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