Vertreter aus den 57 Gründungsmitgliedstaaten der Asian Infrastructure Investment Bank haben heute Montag in Beijing das offizielle Abkommen unterzeichnet. China ist der größte Aktieninhaber geworden.
Laut dem Memorandum zur Gründung der Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) im Oktober 2014 sollen die Aktien gemäß dem BIP der einzelnen Länder geteilt werden. Da die USA die Teilnahme an der AIIB abgelehnt haben, ist China als die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt der größte Aktieninhaber geworden. Der Hauptsitz der Bank wird in der chinesischen Hauptstadt Beijing errichtet.
Das Stammkapital der AIIB beträgt 100 Milliarden US-Dollar. 75 Prozent davon werden von den asiatischen Ländern gezeichnet, während die restlichen 25 Prozent von Ländern außerhalb Asiens eingezahlt werden. Der größte Aktionär außerhalb Asiens ist Deutschland.
Medienberichten zufolge soll China 26,06 Prozent des Stimmrechts bekommen. Eine AIIB-Regel lautet, dass die Umsetzung aller Richtlinien und Initiativen die Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder und 75 Prozent der Ja-Stimmen benötigt. Das heißt: China verfügt automatisch über das Vetorecht in der AIIB. Seitens der chinesischen Regierung gibt es dazu bislang keine offizielle Stellungnahme.
Die Ernennung des ersten AIIB-Präsidenten ist darüber hinaus ein Fokus-Thema. Jin Liqun, Leiter der chinesischen Arbeitsgruppe zur Gründung der AIIB, ehemaliger chinesischer Vizefinanzminister sowie Ex-Vorsitzender der China International Capital Corporation Limited, gilt als hoffnungsvoller Kandidat für das Amt. Auf die Position des Vizepräsidenten hoffen mehrere Länder wie Indonesien, Südkorea, Großbritannien, Frankreich und Brasilien.