Der Shaw Prize, auch „Nobelpreis des Ostens“ genannt, wurde am gestrigen Montag in Hong Kong vergeben. Fünf Wissenschaftler aus Deutschland und den USA wurden in drei Kategorien ausgezeichnet. Die offizielle Preisverleihung wird am 24. September stattfinden.

Seit 2004 wird jährlich der Shaw Preis vergeben. Benannt wurde er nach Sir Run Run Shaw (auf Chinesisch Shao Yifu 邵逸夫), ein berühmter Hongkong-Filmproduzent mit mehr als 200 Werken. Im Laufe seines Lebens hatte er mehrere Milliarden Hongkong-Dollar für wohltätige Zwecke und Einrichtungen wie Schulen, Universitäten sowie Krankenhäuser gespendet. 1977 wurde er in den britischen Adelsstand (Knight Bachelor) durch Elisabeth II. erhoben. Er verstarb im letzten Jahr im hohen Alter von 106.

Der Shaw Prize wird einmal jährlich in drei Kategorien verliehen: Astronomie, Biowissenschaften und Medizin und in Mathematik. Er ist mit jeweils einer Million US-Dollar dotiert. In diesem Jahr hat William J. Borucki, Weltraumforscher im Ames Research Center der NASA, aufgrund seiner Beträge zum Kepler-Programm den Preis in Astronomie gewonnen.

Bonnie L. Bassler, eine US-Mikrobiologin, die als Wegbereiterin eines neuen, bedeutenden Forschungszweigs der Mikrobiologie gilt, und E. Peter Greenberg, ebenfalls ein US-Mikrobiologe an der University of Washington, bekamen gemeinsam den Shaw Prize in Biowissenschaften und Medizin.

Zwei Mathematiker teilten den Preis in Mathematik: der Deutsche Gerd Faltings, ein Direktor am Max-Planck-Institut für Mathematik in Bonn, und Henryk Iwaniec, ein polnisch-US-amerikanischer Mathematiker, der sich mit analytischer Zahlentheorie beschäftigt.

Der derzeitige Präsident der Jury für den Shaw Preis ist Professor Chen Ning Yang. Der Preis soll an jene vergeben werden, die aktiv an etwas forschen, das den gesellschaftlichen Fortschritt fördert, die Lebensqualität erhöht oder die akademisch-wissenschaftliche Forschung bereichert.