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Neues Nichtraucherschutzgesetz in Beijing

(German.people.cn)
Montag, 01. Juni 2015
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Ab dem heutigen 1. Juni gilt in Chinas Hauptstadt ein neues Gesetz, demzufolge das Rauchen in allen öffentlichen Räumen sowie an zahlreichen Freiplätzen untersagt ist. Wer dennoch raucht oder rauchen lässt, zahlt ab sofort hohe Strafen.

Mit dem heutigen Tag tritt in der chinesischen Hauptstadt Beijing ein neues Nichtraucherschutzgesetz in Kraft. Demnach ist das Rauchen in allen öffentlichen Einrichtungen und auch an vielen öffentlichen Plätzen im Freien ab sofort strengstens verboten. Auch Grund- und Mittelschulen, sowie Krankenhäuser, in denen Frauen und Kinder behandelt werden sind ab sofort 100 Prozent rauchfrei.

Verstöße werden mit einer Strafe von 200 Yuan (29,70 Euro) geahndet. Die Besitzer der Lokalitäten müssen mit Strafen von bis zu 10.000 Yuan (1485 Euro) rechnen.

„Beijing hat die Messlatte sehr hoch gehängt – wir hoffen, dass andere Städte in China und auf der ganzen Welt diesem exzellenten Beispiel folgen“ so der WHO-Repräsentant in China, Bernhard Schwartlander.

Die Beijinger Regierung bildet laut Angabe des WHO China-Büros mehrere Tausend Inspektoren aus, die Kontrollen durchführen und Bußgelder ausgeben. Darüber hinaus sollen Tausende Gemeindefreiwillige mobilisiert werden, die bei der Um- und Durchsetzung des neuen Gesetzes behilflich sind.

Der Präsident der hauptstädtischen Tabakkontrollbehörde, Zhang Jianshu, weist darauf hin, dass es schwierig werden könnte, das Gesetz an Orten durchzusetzen, an denen Rauchen weit verbreitet ist, wie beispielsweise in Nachtclubs.

„Die Schlüsselrolle kommt dort den Besitzern zu. Sie haben sicherzustellen, dass in ihren Lokalitäten nicht geraucht wird.“

Am Sonntag ist die Hauptstadt für ihre Vorreiterrolle im Nichtraucherschutz mit der Weltnichtrauchertag-Auszeichnung der WHO geehrt worden. Der Weltnichtrauchertag wird jedes Jahr am 31. Mai gefeiert. „Die Auszeichnung ist ein wundervolles Geschenk an die Bewohner Beijings – saubere Luft im Innenraum – und an seine Kinder anlässlich des Internationalen Kindertages (am 1. Juni) – Luft, die frei ist von Passivrauch. Also ein Geschenk der Gesundheit!“, so der Direktor des WHO-Büros Western Pazifik, Shin Young-soo.

Das Rauchen lediglich zu bestrafen sei jedoch nicht genug, betont Wang Benjin vom Beijinger Gesundheitsinspektionsbüro und hofft, dass in Zukunft mehr Menschen bereit sind mit dem Rauchen aufzuhören, weil sie sich dessen Gefahren bewusst werden und nicht, weil es jetzt härtere Strafen gibt.

China hat über 300 Millionen Raucher und jedes Jahr sterben über eine Million an den Folgen von Tabakkonsum.

Bereits im Vorfeld des Inkrafttretens des neuen Gesetzes wurden im Rahmen der Anti-Raucher-Kampagne der WHO in allen Zügen der Linie 4 Tabakkontrollplakate aufgehängt. „Ich habe die Plakate jeden Tag auf dem Weg in die Arbeit gesehen, erzählt ein Fahrgast, der selbst seit zehn Jahren raucht und fügt hinzu: „Es wird mir nicht so einfach gelingen, mit dem Rauchen aufzuhören, aber ich werde sicherlich nicht in den Nichtraucherbereichen rauchen.“

Gemäß der zuletzt durchgeführten Umfrage des Zentrums für Gesundheitskontrolle beheimatet Beijing 4,2 Millionen Raucher, was einem Anteil von 23,4 Prozent der Bewohner im Alter ab 15 Jahren entspricht. Der durchschnittliche Raucher der Hauptstadt konsumiert 14,6 Zigaretten am Tag.

„Wir rufen alle Beijinger dazu auf, sich hinter die Gesundheitsbehörden und deren Bemühungen zu stellen, das neue Nichtraucherschutzgesetz durchzusetzen“, so Schwartlander. „Uns kommt dabei allen eine Rolle zu. Wenn Sie jemanden in einem Restaurant rauchen sehen, fordern Sie ihn auf, damit aufzuhören.“ 

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