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Xiaomi-Gründer Lei Jun - der chinesische Steve Jobs

(CRI)
Mittwoch, 29. April 2015
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Xiaomi und Apple, Lei Jun und Steve Jobs – die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Xiaomi ist der größte Smartphone-Hersteller in China und Apple der unangefochtene Brancheführer weltweit. Lei Jun bevorzugt Jeanshosen und schwarze T-Shirts, wie sein verstorbener amerikanischer Kollege. Na klar, irgendwie verdankt Xiaomi seinen kometenhaften Aufstieg auch den Amerikanern. Die Xiaomi-Handys ähneln dem iPhone, sind aber natürlich billiger.

Jedoch besteht Lei Jun darauf, dass Xiaomi und Apple zwei völlig unterschiedliche Firmen seien.

„Zwischen uns gibt es einige große Unterschiede. Xiaomi ist streng genommen kein reines Handy-Unternehmen, sondern eher eine Internet-Firma. Es ist zurzeit das drittgrößte E-Kommerz-Unternehmen Chinas. Wir haben eine massive mobile Internet-Plattform gebaut und wir haben eine Menge Apps."

Lei Jun ist wohl weltweit und auch landesweit nicht so bekannt wie seine IT-Kollegen Jack Ma von Alibaba oder Robin Li von Baidu. Er spricht kein Englisch und hat nie im Ausland studiert. Sein bisheriges Arbeitszeugnis ist aber nicht minder beeindruckend.

Leis Aufstieg begann im Jahr 1992, als er von der Wuhan Universität graduierte und beim Software-Hersteller Kingsoft anheuerte. Zu dieser Zeit hatte das Unternehmen nur sechs Angestellte, heute sind es mehr als 3000, im Jahr 2007 ging es an die Hongkonger Börse. Während Lei Jun für Kingsoft arbeitete, betrieb er nebenbei die Website Joyo.com, welche als Downloadportal startete und später zu einer Online-Buchhandlung umstrukturiert wurde. Das Projekt war so erfolgreich, dass Amazon Joyo im Jahr 2004 für stattliche 75 Millionen US-Dollar aufkaufte. Heute ist Joyo das chinesische Amazon, Amazon.cn. Mit dem Börsengang von Kingsoft 2007, wurde Lei Jun Vollzeitunternehmer und spezialisierte sich auf das Finden von Geldgebern. In dieser Eigenschaft war er am Startup von über 20 Unternehmen selbst finanziell beteiligt, unter ihnen der Browser-Hersteller UCWeb, die Internetschneiderei Vancl und der Bezahlservice Lakala.

Bei diesen Geschäften wurde Lei Jun bewusst, dass das mobile Internet die nächste große Welle sein könnte, auf der man reiten musste. Die damals bestehende Lücke zwischen dem Medium Internet und dem mobilen Leben der Menschen galt es zu füllen. Als der IT-Veteran 40 Jahre alt wurde, hatte er dann seinen Lebenstraum: Xiaomi.

„Genau an meinem 40. Geburtstag habe ich diese Entscheidung getroffen. Auch wenn es scheitern sollte, kann ich voller Stolz sagen, ich habe es mal versucht. Wenn ich diesen Traum aufgebe, ohne alles zu versuchen, würde ich es später bestimmt bereuen."

Anfangs war der Druck riesig. Viele seiner früheren Angestellten, Kollegen und Freunde waren bereits sehr erfolgreich in der Branche. Er hatte einiges zu verlieren, vor allem seinen Ruf, sollte seine Firma zum Flop werden. Doch Lei Jun hatte sich eine ganz besondere Strategie überlegt.

„Xiaomi wurde heimlich gegründet und am Anfang auch heimlich entwickelt, ohne Werbung zu machen. Viele sagen, dass Xiaomi von meiner Berühmtheit und gesellschaftlichen Kontakten profitiert hätte. Aber das stimmt nicht. Die Gründung von Xiaomi war damals ein absolutes Geheimnis."

Heute wissen natürlich alle, dass Lei Jun der Mann hinter der Erfolgsgeschichte Xiaomi ist. 2014 war der chinesische Konzern der drittgrößte Produzent von Smartphones weltweit, hinter Apple und Samsung. Und mittlerweile herrscht in China auch um das Xiaomi-Phone ein Hype, wie weltweit um das iPhone. Fan-Kult und Mundpropaganda – für Xiaomi-Macher Lei Jun die beste Werbung.

Doch mindestens genauso wichtig wie Xiaomi ist ihm seine Familie. Er versucht so viel zeit wie nur möglich mit seiner neunjährigen Tochter zu verbringen. Lei hilft ihr bei den Mathe-Hausaufgaben, während die Kleine dem Papa Englisch beibringt. Es gebe nichts Wichtigeres als sein Kind aufwachsen zu sehen und es zu begleiten, betont Lei.

„Meine Mitbegründer bei Xiaomi sind durchschnittlich rund 40 Jahre alt. Unter uns gibt es eine Regel. Wir arbeiten nie an Ferientagen und machen sonntags keine Überstunden. Unter chinesischen Unternehmern ist das eine Ausnahme. Aber wir möchten mehr Zeit mit unseren Familien verbringen. Auch das garantiert meiner Meinung nach eine nachhaltige Entwicklung unserer Firma."

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