In den letzten 60 Jahren seit der Bandung-Konferenz existiert der Geist der Solidarität, Freundschaft und Kooperation immer noch weiter. Am Mittwoch haben asiatische und afrikanische Politiker eine neue globale Ordnung gefordert in einer Welt mit dramatischen Veränderungen in den vergangenen sechs Jahrzehnten.
Die Volksrepublik China ist kein frisch errichteter Staat mehr wie im Jahre 1955 und hat ihre Bereitschaft und wachsende Fähigkeit demonstriert, diesen Geist weiter zu tragen. So kündigte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping auf dem Asien-Afrika-Gipfel in Jakarta neue Maßnahmen zur Förderung der Kooperation angekündigt.
Auf der Eröffnungszeremonie vor mehreren Politikern betonte Xi, sein Staat werde unterentwickeltesten Ländern, die mit China diplomatische Beziehungen aufgenommen haben, innerhalb des laufenden Jahres einen Zollfreiheitsstatus auf 97 Prozent der importierten Waren gewähren.
Zudem werde China kontinuierlich Entwicklungsländern Hilfen ohne jegliche politische Vorbedingung zur Verfügung stellen und 100.000 Ausbildungsplätze für Entwicklungsländer in Asien und Afrika in den kommenden fünf Jahren anbieten.
Die Süd-Nord-Kooperation solle auf gegenseitigem Respekt und Gleichberechtigung basieren, so Xi weiter. Der chinesische Staatschef betonte ferner, die Industrienationen hätten eine gebührende Pflicht zur Unterstützung der Entwicklungsländer und zur Verkleinerung der Süd-Nord-Kluft.
Er fügte hinzu, die Industriestaaten sollten ihre Zusage erfüllen und ihre Hilfen ohne politische Vorbedingung in die Entwicklungsländer intensivieren.
Im Jahre 1955 in der indonesischen Stadt Bandung hatten sich Vertreter von 29 asiatischen und afrikanischen Staaten auf dem ersten großen Asien-Afrika-Gipfel über ihr eigenes Schicksal und eine gemeinsame Bekämpfung des Kolonialismus beraten. Seitdem hat sich die Welt dramatisch verändert.
Damals entfielen weniger als ein Viertel der globalen ökonomischen Produktion auf Entwicklungsländer. Heutzutage allerdings machen sie mehr als die Hälfte der globalen Wirtschaft aus. Mehrere Teilnehmer der Bandung-Konferenz, wie China und Indien, gehören zurzeit der G20-Gruppe an.
Um solchen profunden Veränderungen zu begegnen, haben asiatische und afrikanische Politiker am Mittwoch dazu aufgerufen, eine neue globale Ordnung für die aufstrebenden Volkswirtschaften zugänglich zu machen.
Der indonesische Präsident Joko Widodo sagte, die Menschen hegten nach wie vor „veraltete Ideen", die noch immer hartnäckig daran festhielten, dass globale ökonomische Probleme nur durch die Weltbank, den Internationalen Währungsfonds und die Asiatische Entwicklungsbank gelöst werden könnten.
He Wenping, eine chinesische Expertin westasiatischer und afrikanischer Angelegenheiten, meinte, Asien und Afrika sollten noch weiter und enger miteinander kooperieren, weil die globale Ökonomie noch nicht aus der Rezession befreit sei.
Denise Kodhe, Generaldirektor des Instituts für Demokratie und Führung in Afrika, erklärte, China könnte eine leitende Rolle spielen während der Wandlung in Afrika, weil das Land Erfahrungen beim Umgang mit sich verändernden Beziehungen mit dem Kontinent habe.