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Shandong rekrutiert Konfuzianismus-Experten

(German.people.cn)
Mittwoch, 15. April 2015
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Die Heimatprovinz des chinesischen Staatsphilosphen Konfuzius startet ein neues Programm, das das Studium des Konfuzianismus durch Stipendien fördert. Auf diese Weise soll nicht nur das Bewusstsein für die konfuzianischen Moral gestärkt, sondern auch die politische Führung des Landes verbessert werden.

Die lokale Verwaltung der ostchinesischen Küstenprovinz Shandong – Heimat des berühmten Philosophen und Beraters Konfuzius – versucht durch großzügige Stipendien Konfuzianismus-Experten in die Region zu locken um die Erforschung des Konfuzianismus zu fördern und die konfuziansche Philosophie zu verbreiten.

Die Verlautbarung der Provinzregierung wurde am Dienstag von People’s Daily bekanntgegeben und besagt, dass die lokale Regierung sowohl Gelehrte vom Festland, wie auch aus Übersee rekrutieren möchte. Experten von renommierten Universitäten oder Forschungszentren, die sich dem Studium des Konfuzianismus, einschließlich der konfuzianischen Philosophie und der konfuzianischen Klassiker widmen, seien willkommen.

Bewerber bis 65 Jahre, die mindestens den Grad eines außerordentlichen Professors besitzen, können sich auf drei Arten von Stellen bewerben.

Die sogenannten Taishan-Stipendiaten bekommen einen 5-Jahres-Vertrag und ein Forschungsstipendium in Höhe von 2 Millionen Yuan (308.000 Euro) als Vollzeit-Stipendiat oder 1 Million Yuan (154.000 Euro) als Teilzeit-Stpendiat. Das Nishan-Vollzeitstipendium beinhaltet einen jährlichen Lohn von 400.000 Yuan (61.600 Euro), bis zu 300.000 Yuan (46.200 Euro) für Forschungsmittel und weitere auf 5 Jahre angelegte Zuschüsse in Höhe von 500.000 Yuan (77.000 Euro).

Die Experten sollen ihre Forschung an lokalen Universitäten oder Forschungsinstituten betreiben. Wieviele Gelehrte Shandong rekrutieren will, wurde nicht bekannt gegeben.

Das Programm ist Teil der Bestrebungen der Regierung die traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben.

Im November des Jahres 2013 hat der chinesische Staatspräsident Xi Jinping den Konfzius-Tempel in Shandong besucht und dabei betont, wie sehr er die „Interpretationen der Gespräche Konfuzius“ und die „Ausgabe der gesammelten Sprichwörter und Diaologe von Konfuzius“ schätzt.

Bei einem internationalen Seminar anlässlich des 2565. Geburtstages von Konfuzius im September 2014 in Beijing hielt Xi Jinping eine Rede, in der er “Kultur” als die Seele eines Landes definierte und die Zivilisationen dieser Erde zum gegenseitigen kulturellen Verständnis aufrief.

Yao Zhongqiu, ein Konfuzius-Gelehrter der Beihang Universität in Beijing sagte der Global Times gegenüber, dass die Experten, die an dem Forschungsprogramm der Provinz Shandong teilnehmen, auch darüber forschen sollen, wie sich der Konfuzianismus in die heutige Staatsführung integrieren lässt. Er hält es für eine gute Idee Konfuzianismus-Experten aus Übersee anzuheuern, um neue Perspektiven und Einblicke zu generieren.

Da die konfuzianischen Tugenden nach der moralisch-ethischen Vervollkommnung des Menschen streben ist Yao überzeugt davon, dass wenn der Konfuzianismus als Grundlage des chinesischen Denkens und der Staatsführung wiederbelebt wird und Beamte in diesem Sinne ausgebildet werden, sich dies positiv auf alle Bereiche der Gesellschaft auswirken kann.

Dennoch kritisiert Yao die Art und Weise wie die Provinzregierung Shandong, die Experten anwerben will. Er hält diese Vorgehensweise, die einem „Kauf von Gelehrten“ gleichkommt für unangemessen.

Er warnt auch davor, dass die zeitliche Begrenzung der Verträge die Stipendiaten dazu veranlassen könnte, oberflächliche Forschungsergebnisse zu veröffentlichen, um die Frist einzuhalten. „Denn anders als in naturwissenschaftlichen Forschungsprogrammen kann die Forschung im Rahmen der konfuziansichen Lehren nicht so ergebnisorientiert geplant werden“, meint Yao. 

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