Der Große Panda gilt eigentlich als extrem menschenscheu. In der Provinz Sichuan wurde nun ein Exemplar inmitten eines kleinen Orts beim Einbruch in einen öffentlichen Park gefilmt.

Nicht schlecht staunte der Wächter eines öffentlichen Parks in Südwestchina, als er sich am frühen Donnerstagmorgen die Aufnahmen der Überwachungskamera ansah. Um zwei Uhr in der Früh versuchte ein Großer Panda über das Eingangstor in den Park zu klettern.

Der Vorfall ereignete sich in Yingxiu in der gebirgigen Provinz Sichuan. Die Gemeinde gehört zum Kreis Wenchuan, der durch das verheerende Erdbeben im Mai 2008 über Nacht traurige Berühmtheit erlangte.

Wilde Pandas werden nur sehr selten in Gebieten gesichtet, die von Menschen bewohnt sind. Umso größer war die Verwunderung bei der Parkverwaltung in Yingxiu. „Der Panda sah gut aus und schien keine Verletzungen zu haben“, bestätigte ein Verantwortlicher nach dem Studium des Videos.

Wie im Überwachungsvideo zu sehen ist, versuchte der Panda mehrmals erfolglos über das Eingangstor in den Park zu klettern. Als das Tier schließlich die Auswegslosigkeit seines Unterfangens erkennt, kraxelt es an einer anderen Stelle über ein hohes Blumenbeet in den Park. Auf dem Weg dorthin überquert es zwei Zebrastreifen.

In Yingxiu wurde bisher noch nie ein wilder Panda gesichtet. Der Parkwächter informierte unverzüglich die Verwaltung des 40 Kilometer entfernten Naturreservats Wolong, das nächstgelegene Schutzgebiet des Großen Pandas.

Ende 2013 gab es nach Angaben der staatlichen Forstbehörde 1864 Große Pandas in freier Wildbahn. Die Zahl der Tiere ist damit seit 2003 um 268 Exemplare gewachsen. Fast drei Viertel aller Pandas leben in der Provinz Sichuan im Südwesten der Volksrepublik.