Apple-CEO Tim Cook hat sich einverstanden erklärt, die Internetsicherheit von Apple-Produkten gemeinsam mit den chinesischen Behörden durchzuführen. Die US-Firma ist damit das erste große ausländische IT-Unternehmen, das Chinas Sicherheitsprüfung annimmt.

Bei seinem Besuch in den USA im Dezember letzten Jahres hat Lu Wei, der Leiter von Chinas staatlichem Büro für Internet-Information, auch Apple-CEO Tim Cook getroffen. Lu betonte dabei, dass China alle technischen Produkte, einschließlich denen von Apple, gleichberechtigt behandeln und seinen Markt öffnen werde. Voraussetzung hierfür sei allerdings, dass Apple den chinesischen Verbrauchern die Informationssicherheit und Privatsphäre garantiere und Chinas nationale Sicherheit schütze.

Cook wies im Gespräch mit Lu darauf hin, dass Apple die Bewertung der Internetsicherheit von Produkten wie iPhone, iPad und Mac sehr gern akzeptiere. Gleichzeitig betonte er, dass Apple keiner Drittpartei unerlaubterweise Daten angeboten habe.

Nach Berichten von CNBC und Reuters von gestern Mittwoch wurde Microsoft Outlook am vergangenen Wochenende auf dem chinesischen Festland von Hackern attackiert. Einige Medien warfen sogar der chinesischen Regierung vor, hinter den Angriffen zu stecken.

Nach Ansicht von Shen Yi, Assistenzprofessor für internationale Politik an der Shanghaier Fudan-Universität und Experte im Bereich Internetsicherheit, entspricht die von Beijing angeordnete Überprüfung der Internetsicherheit von Apple-Produkten in China sowohl dem Prinzip der Souveränität als auch den gängigen internationalen Regeln. Laut Shen symbolisiert die Anordnung aber auch, dass die Konkurrenz zwischen China und den USA im virtuellen Raum in eine neue Phase getreten ist.