Coca-Cola hat am Dienstag bestätigt, im Rahmen seiner globalen Umstrukturierung auch in China Stellen abzubauen. Mit dem Stellenabbau will der amerikanische Getränke-Riese wieder wettbewerbsfähiger werden.

"Wir restrukturieren unser Betriebsmodell, um unsere Struktur zu optimieren und zu vereinfachen und das Wachstum unseres globalen Geschäfts anzukurbeln. Diese Umstrukturierung wird Einfluss auf die Stellen in all unseren globalen Operationen haben - einschließlich in China", heißt es in einer offiziellen Mitteilung von Coca-Cola.

Laut der Mitteilung betrifft die geplante Restrukturierung nur das operative Geschäft des Unternehmens. Auf seine Abfüllbetriebe in der Volksrepublik und anderen Ländern soll sie keinen Einfluss haben.

Weltweit will der Konzern mit Sitz im amerikanischen Atlanta in den kommenden Monaten zwischen 1600 und 1800 Stellen streichen. Wie viele es in China sein werden, ist noch unklar. Es ist der umfangreichste Stellenabbau bei Coca-Cola seit dem Jahr 2000, als wegen sinkender Umsatzzahlen über 5000 Jobs gestrichen wurden. Eigenen Angaben zufolge ging der Umsatz des Getränkeherstellers im dritten Quartal 2014 um zwei Prozent zurück.

In der Volksrepublik läuft das Geschäft des US-Unternehmens jedoch weiterhin sehr gut. Gemäß Zhu Danpeng vom China Food Business Research Center verzeichnete Coca-Cola in China allein im zweiten Quartal 2014 ein Wachstum von neun Prozent, bei den kohlesäurehaltigen Getränken waren es sogar zehn Prozent. Die Wachstumszahlen in China liegen damit weit über dem globalen Durchschnitt von Coca-Cola.

Bei den kohlesäurehaltigen Getränken ist Coca-Cola im Reich der Mitte nach wie vor unumstrittener Marktführer. Nach Angaben der europäischen Marktforschungsfirma Euromonitor International besass der US-Konzern in diesem Segment im Jahr 2013 einen Marktanteil von 64,5 Prozent. Auf Rang zwei lag Pepsi mit 27 Prozent, gefolgt von der chinesischen Wahaha Group mit 2,8 Prozent.

Allerdings ist der Markt der kohlesäurehaltigen Getränke in der Volksrepublik insgesamt rückläufig. Während Chinas Getränkesektor im Jahr 2014 insgesamt ein Wachstum von 6,2 Prozent verzeichnete, ging das Geschäft mit kohlesäurehaltigen Softdrinks um 3,2 Prozent zurück. Dafür wuchs der Absatz von proteinhaltigen Gemüsedrinks (29 Prozent), funktionellen Getränken (17 Prozent) und allen Arten von Gesundheitstees (15 Prozent) im zweistelligen Prozentbereich.

Die chinesischen Konsumenten würden zunehmend mehr Wert auf die eigene Gesundheit legen, begründet Jason Yu, der Geschäftsführer der internationalen Marktforschungsfirma Kantar Worldpanel, diesen neuen Trend. Die Umstrukturierung bringe Coca-Cola wieder näher zu den Kunden, ist Yu überzeugt. Auf diese Weise könne der US-Getränkekonzern seine lokal hergestellten Neuheiten schneller auf den Markt bringen und besser auf die Neuheiten seiner zunehmend aggressiveren Konkurrenten reagieren.