Die Universität Stockholm wird ihr Konfuzius-Institut Ende Juni schließen. Der Rektor der schwedischen Hochschule weist Spekulationen über politische Motive zurück. Die Verwaltung der Konfuzius-Institute hat den Entscheid akzeptiert.

Die Bronzestatue des Konfuzius auf dem Campus der Universität Stockholm

Die Universität Stockholm verfüge selbst über qualifizierte Lehrkräfte für Chinesisch. Die Schließung des Konfuzius-Instituts werde daher keinen Einfluss auf das Chinesischlernen haben, erklärte der Universitätsrektor in einem Brief an die Verwaltung der Konfuzius-Institute in Beijing. Außerdem betonte der Rektor, dass die Entscheidung nichts mit Politik zu tun habe.

Laut dem Nationalen Büro für das Unterrichten von Chinesisch als Fremdsprache (NOCFL), dem Verwaltungsbüro der Konfuzius-Institute, gibt es derzeit über 700 Hochschulen in 70 Ländern, die ein Konfuzius-Institut bei sich haben wollen. Dass eine Universität austrete, sei eine gewöhnliche Sache.

Der zweite Fünfjahresvertrag zwischen dem Konfuzius-Institut und der Universität Stockholm lief Ende letzten Jahres aus. Der schwedische Dekan ist gerade in Rente gegangen. Aus uniinternen Gründen haben einige Professoren von der Fakultät für Geisteswissenschaften gefordert, den Vertrag nicht zu erneuern, was der Präsident zuletzt genehmigte.

Gemäß den Richtlinien der Konfuzius-Institute kann sich eine Hochschule frei entscheiden, ob sie ein Institut einrichten oder schließen will. Das NOCFL wurde von der Uni Stockholm über den Entscheid informiert und hat sich mit der Schließung des Insituts auf Ende Juni einverstanden erklärt. Das Konfuzius-Institut an der Universität Stockholm war das erste in Europa.

Ende 2014 gab es 476 Konfuzius-Institute und 851 Konfuzius-Klassen an Schulen in 127 Ländern und Regionen.