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Bahnbau: Nächste Station Indien?

(German.people.cn)
Dienstag, 25. November 2014
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Indiens neuer Premier träumt von Hochgeschwindigkeitszügen zwischen den wichtigsten Städten seines riesigen Landes. Das Mega-Projekt soll mit chinesischer Hilfe gestemmt werden. Beijing hüllt sich (noch) in Schweigen.

Die Bahnverbindung von Beijing in die südchinesische Wirtschaftsmetropole Guangzhou ist momentan die längste Hochgeschwindigkeitsstrecke der Welt. Nun sollen chinesische Firmen in Indien die weltweit zweitlängste Hochgeschwindigkeitslinie bauen. Die 1754 Kilometer lange Strecke führt von der Hauptstadt Neu-Delhi im Norden hinunter nach Chennai, den Hauptort des Bundesstaats Tamil Nadu an der Südostküste des Subkontinents.

Welche Firmen den Zuschlag für das 200 Milliarden Yuan teure Bauprojekt erhalten werden (32,6 Milliarden US-Dollar), ist derzeit noch unklar. Mehrere indische Medien haben am Wochenende jedoch übereinstimmend berichtet, dass das Eisenbahnministerium Kontakt zur chinesischen Regierung aufgenommen hat.

Nach Angaben der Hindustan Times reiste ein indisches Expertenteam am Montag nach Beijing, um die Machbarkeit des Projekts abzuklären. Das Team soll aus hochrangigen Beamten der High Speed Rail Corporation und der Firma Rail Vikas Nigam bestanden haben. „Mit der Studie über die Delhi-Chennai-Linie kann voraussichtlich im nächsten Frühjahr begonnen werden“, zitiert das englischsprachige Blatt einen Beamten des indischen Verkehrsministeriums.

Vertreter der China National Railway Administration, der China Railway Corporation und der China Railway Construction Corporation wollten sich zu den Gesprächen nicht äußern. Dem Börsenwert der chinesischen Bahnfirmen schadeten die Spekulationen auf jeden Fall nicht. Sowohl die Aktien der China Railway Construction Corporation als auch der China Communications Construction legten am Montag an der Börse in Shanghai um über neun Prozent zu.

Die Delhi-Chennai-Linie ist Teil des „Diamond Quadrilateral“-Projekts, mit dem Premier Narendra Modi das veraltete indische Schienennetz modernisieren will. Ziel dieses ehrgeizigen Projekts ist die Vernetzung der vier Metropolen Neu-Delhi im Norden, Mumbai im Westen, Chennai im Süden und Kalkutta im Osten des Landes mit insgesamt sechs Hochgeschwindigkeitsstrecken.

Für die Umsetzung dieser ambitionierten Strategie braucht Indien dringend ausländisches Knowhow. Mit seiner mehrjährigen Erfahrung im Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken wäre China ein idealer Partner. Ende 2013 wies das chinesische Eisenbahnnetz eine Gesamtlänge von über 100.000 Kilometern auf, 10.000 Kilometer davon für Hochgeschwindigkeitszüge.

Während seinem Staatsbesuch in Indien im September hat Präsident Xi Jinping seinem Gastgeber Narendra Modi finanzielle und technische Unterstützung beim Bau eines Hochgeschwindigkeitsnetzes angeboten.

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