Nordkorea hat die Resolution der UN-Vollversammlung zur Menschenrechtssituation in dem Land in scharfer Form zurückgewiesen und massive Gegenmaßnahmen angekündigt.
Diese Provokation der USA, Japans und Südkoreas werde man mit - so wörtlich - „beispiellosen, äußerst harten Gegenmaßnahmen" beantworten, hieß es am Sonntag in einer Erklärung der nordkoreanischen Verteidigungskommission.
Aus dem südkoreanischen Außenministerium hieß es dazu am gleichen Tag, die Herausforderung der Autorität der Vereinten Nationen durch Nordkorea werde das Land noch weiter international isolieren.
Vor nicht mal zwei Monaten waren hochrangige nordkoreanische Vertreter unerwartet nach Südkorea gereist und hatten dort mit Regierungsvertretern gesprochen. Gemeinsam hatten sie an der Abschlusszeremonie der Asien-Sportsspiele in Incheon teilgenommen. Dies hatte Hoffnungen genährt, dass sich die Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten wieder verbessern könnten. Allerdings schmälern die nachfolgenden Entwicklungen deutlich die erhofften „Dividenden" jenes Blitzbesuches.
Die während der Visite vereinbarte zweite Runde der hochrangigen Gespräche beider Staaten ist bis jetzt immer noch nicht zustande gekommen. Ganz im Gegenteil, in den letzten weniger als zwei Monaten war es zwischen beiden Armeen zu mehreren „Schusswechseln" gekommen. Zudem gab es gegenseitige Vorwürfe wegen der gegen Nordkorea gerichteten Flugblätter südkoreanischer Nichtregierungsorganisationen. Mit starken Protesten reagierte der Norden auch auf das größte „Landesverteidigungsmanöver" in der südkoreanischen Geschichte. Daran nahmen vom 10. bis zum 21. November neben 330.000 südkoreanischen Soldaten auch einige der dort stationierten amerikanischen Einheiten teil. Am 21. November, also dem letzten Tag des Manövers, veranstalteten südkoreanische Truppen von Paekyong und Yeonpyeongdo aus maritime Schussübungen in südwestlicher Richtung. Am gleichen Tag warnte Pjöngjang Seoul davor, die Lehren aus den Schüssen von Yeonpyeongdo zu vergessen.
Andererseits scheinen die Beziehungen zwischen den beiden koreanischen Staaten noch verhältnismäßig mild im Vergleich zum Vorjahr. Am 15. Oktober führten beide Seiten Militärgespräche. Auch wenn es dabei keine Ergebnisse gab, zeigte sich dem südkoreanischen Verteidigungsministerium zufolge der Wunsch nach Verbesserung der bilateralen Beziehungen. Am 18. November war der Chef des südkoreanischen Hyundai-Konzerns zum 16. Jubiläum des Süd-Nord-Tourismus-Projekts Kumgangsan in den Norden gereist. Beide Seiten wollen sich bemühen, wieder Touristen aus dem Süden nach Kumgangsan im Norden zu bringen. Am 21. November stimmte Nordkorea einem geplanten Besuch von Lee Hee-Ho zu, der Witwe des früheren südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-Jung.
Und in dieser Woche soll ein Logistik-Probeprojekt gestartet werden, an dem Süd- und Nordkorea sowie Russland beteiligt sind. Dabei sollen 40.000 Tonnen Kohle aus Westsibirien von Rajin in Nordkorea in den Hafen Pohang in Südkorea transportiert werden.