Knapp zwei Wochen nach dem gescheiterten Deal mit Mexiko hat die China Railway Construction Corporation wieder Grund zur Freude. Am Mittwoch erhielt sie einen neuen Auftrag vom nigerianischen Verkehrsministerium.

Der neue Vertrag hat ein Volumen von 11,97 Milliarden US-Dollar. Die China Railway Construction Corporation (CRCC) soll eine Eisenbahn von der „Wirtschaftshauptstadt“ Lagos im Westen des Landes nach Calabar, die Hauptstadt des Bundesstaats Cross River, im Süden bauen. Die 1400 Kilometer lange Strecke wird quer durch das ölreiche Niger-Delta führen. Nach ihrer Fertigstellung sollen zwischen den 22 geplanten Bahnhöfen Züge mit einer Geschwindigkeit von 120 Kilometer pro Stunde verkehren.

Die Länge des nigerianischen Eisenbahnnetzes beträgt aktuell nur rund 2500 Kilometer. Bei den meisten Verbindungen handelt es sich um Einschienenbahnen aus der Kolonialzeit. Wegen der schlechten Wartung ist die Bahn in Nigeria nicht sehr beliebt, was sich negativ auf die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes ausübt. Das Bahnprojekt ist daher von großer strategischer Bedeutung.

„Es ist ein großes Projekt zum gegenseitigen Nutzen“, sagt der CRCC-Vorsitzende Meng Fengchao. Durch den Bahnbau würden direkt knapp 50.000 und indirekt 150.000 Stellen für Einheimische geschaffen. Umgekehrt dürfe China mit dem Export von Maschinen, Wagen und sonstigen Materialien in Höhe von vier Milliarden US-Dollar rechnen, da beim Bau der gesamten Bahnlinie chinesische Standards angewandt würden, so Meng.