Erst am Montag hatte die China Railway Construction Corporation den Zuschlag für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn in Mexiko erhalten. Nicht einmal eine Woche später hat die mexikanische Regierung den Vertrag für ungültig erklärt. Der genaue Grund ist unklar.
Das mexikanische Kommunikations- und Verkehrsministerium gab gestern Freitag bekannt, den Vertrag über den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahn mit der China Railway Construction Corporation (CRCC) zu kündigen. Laut dem Minister Gerardo Esparza hat Präsident Enrique Peña Nieto den Entscheid selbst getroffen.
An der Ausschreibung hätten sich zu wenige Hersteller beteiligt, begründete Esparza den Entscheid. Zudem sei die Ausschreibungsfrist zu kurz gewesen. Die Ausschreibung müsse wiederholt werden, um ihre Gesetzmäßigkeit und Transparenz zu wahren, so der mexikanische Minister.
Der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums Shen Danyang erklärte gestern auf einer Pressekonferenz, dass die chinesische Regierung keine offizielle Mitteilung von mexikanischer Seite erhalten habe. Die CRCC gab keine öffentliche Stellungnahme ab.
Die chinesischen Medien vermuten, dass die Oppositionsparteien Druck auf Präsident Nieto ausgeübt haben.
Die CRCC hätte laut Vertrag 60 Prozent der Bauarbeiten übernehmen sollen. Für die Verwaltung des täglichen Betriebs wäre die Firma sogar hundertprozentig verantwortlich gewesen. Der Wert ihres Anteils im Vertrag betrug 38,95 Milliarden Peso (2,3 Milliarden Euro).
Die negative Nachricht schlug sich auch im Aktienkurs von CRCC nieder. Bis am letzten Handelstag dieser Woche war der Kurs der CRCC-Aktie am Shanghaier Aktienmarkt um 4,94 Prozent gefallen.