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Bürokratie schlecht fürs Geschäft

(German.people.cn)
Mittwoch, 22. Oktober 2014
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Seit September 2006 leitet der 36-jährige Sinologe Lars Anke die Hamburg-Repräsentanz in Shanghai. Zwischen der chinesischen Hafenmetropole und der Hansestadt besteht seit 1986 eine Städtepartnerschaft.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Li Keqiang in einem Berliner Supermarkt Grußkarten, Jodsalz, Aufbackbrötchen und einen Nikolausstiefel gekauft. Was müssen chinesische Touristen in Hamburg unbedingt kaufen? Und in welche Produkte oder Unternehmen aus Hamburg sollten chinesische Investoren jetzt unbedingt investieren?

Chinesische Besucher können in Hamburg alle Produkte aus allen Ländern finden. Hamburg ist ein Shoppingparadies. Von weltbekannten Luxusmarkenprodukten bis zu deutschen Konsumgütern bietet die Stadt ein umfangreiches Angebot. Es lohnt sich etwas von Mont Blanc als eine Marke aus Hamburg mit nach Hause zu bringen. Bei WEMPE kann man außerdem die weltbekanntesten Uhren sowie Schmuck kaufen. Auch die Produkte Nivea, Eucerin und La Paire von dem Hamburger Unternehmen Beiersdorf kauft man gerne. Chinesische Besucher mögen es, Kochzubehör zu kaufen. Dafür gibt es in Hamburg sehr gute Einkaufsmöglichkeiten, sogar das ganze Jahr über mit unterschiedlichen Angeboten. Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Kosmetikartikel in deutschen Apotheken sind auch zu empfehlen.


Am „Hamburg Summit: China meets Europe“ betonte der deutsche EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, wie stark abhängig die EU und China inzwischen voneinander sind. Li Keqiang verglich China und Deutschland sogar mit zwei Zahnrädern, die ineinander greifen. In welchen Bereichen sehen Sie das größte Kooperationspotenzial zwischen Hamburg und Shanghai?

Die Beziehungen zwischen Deutschland und China werden in der Tat immer enger. Dabei fällt auf, dass auch aus China mittlerweile mehr und mehr hochwertige Waren nach Deutschland exportiert werden, dies insbesondere auch in der Telekommunikationstechnologie, ein klares Zeichen für die qualitative Aufwertung der chinesischen Produktion. China ist heute ebenso wie Europa und Deutschland eine international eingebundene und hochvernetzte Gesellschaft. Kooperationspotenziale gibt es deshalb in wirtschaftlichen und gesellschaftlich-politischen Bereichen viele. Von einer auf beiden Seiten gesteigerten Verantwortung in der Welt mit Blick auf Krisen und Konflikte, die uns heute alle berühren, über die Frage der sozialen und wirtschaftlichen Stabilität alternder Gesellschaften bis hin zu Aspekten des ressourcensparenden und effizienten Wirtschaftens. In einigen Bereichen geht Deutschland hier voran, etwa mit der Energiewende oder der Industrie 4.0 Idee, in anderen können aber auch wir in Europa von China lernen.


„Ausländische Unternehmen sehen sich in China immer noch umfangreichen Beschränkungen ausgesetzt“, kritisierte Vizekanzler Sigmar Gabriel im Vorfeld von Li Keqiangs Deutschland-Besuch in einem Gastbeitrag in der China Daily. Welche Beschränkungen machen Unternehmen aus Hamburg derzeit in der Volksrepublik am meisten zu schaffen? Was muss die chinesische Regierung unbedingt noch verbessern?

Bürokratie und unterschiedliche Interpretationen der Gesetze oder Vorschriften von Provinz zu Provinz und von Stadt zu Stadt. Eine Gruppe Mediziner aus Hamburg hat zum Beispiel vor, in China zu investieren, weil der Staatsrat (die Regierung) für private Investoren die Möglichkeit eröffnet, in Medizindienstleistungen zu investieren. Aber es gibt von Behörde zu Behörde immer wieder viele Beschränkungen, die dem ausländischen Investor das Geschäft schwer machen, zum Beispiel fehlende Detailinformationen über medizinische Einrichtungen, Steuerbegünstigungen ohne Absprache mit der Steuerbehörde und komplizierte Jahresprüfungen durch verschiedene Behörden und Fachvereine sowohl auf Stadt- als auch auf Bezirksebene.


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